Atomkraft: Jein, danke? Energie-Expertin äußert sich zu Taxonomie und Versorgungssicherheit

Die EU-Kommission will Kernenergie als nachhaltig einstufen, viele Parlamentarier sind dagegen. Die Wissenschaftlerin Anke Weidlich ordnet die Argumente ein.

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Atomkraftwerk Sky bei Sonnenuntergang, im Hintergrund Windräder

Ist Atomkraft nachhaltig? Die EU-Kommission plädierte zu Beginn des Jahres dafür, die Energieform in die sogenannte Taxonomie-Verordnung aufzunehmen.

Damit könnte Atomkraft – zusammen mit Erdgas – ein offizielles „grünes“ Label erhalten und womöglich leichter an staatliche Subventionen kommen. Umweltverbände haben diese Entwicklung als „Greenwashing“ kritisiert.

Der Umwelt- und Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments stimmte am Dienstagabend nun überraschend gegen den Taxonomie-Vorschlag. Anfang Juli kommt es dann zu einer Entscheidung im kompletten Parlament. Lehnt die Mehrheit der 700 Abgeordneten die Verordnung dann ebenfalls ab, wäre die „nachhaltige Atomkraft“ vorerst gescheitert.

Die Frage allerdings bleibt: Braucht es in Zeiten des Klimawandels und des Ukraine-Kriegs wirklich Atomenergie, um die Energieversorgung zu gewährleisten?

Anke Weidlich, Professorin für Technologien der Energieverteilung am Institut für nachhaltige technische Systeme (INATECH) in Freiburg, beantwortet dazu die wichtigsten Fragen.

Zwei Windräder stehen auf dem Schauinsland
Wichtig für die Energiewende, aber nicht überall willkommen: Windräder, hier auf dem Schauinsland bei Freiburg.
In weiße Overalls gekleidete Demonstrierende protestieren gegen Atomkraft
Demonstration vor dem AKW Fessenheim im Jahre 2009. Nach jahrelangem Streit wurde das älteste französische Atomkraftwerk inzwischen vom Netz genommen.
Energie-Expertin Anke Weidlich im Innenhof ihres Instituts. Im Hintergrund sind PV-Module zu sehen, die Strom erzeugen
Anke Weidlich
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