#CRISPRhistory aktuell: Erstmals sollen CRISPR-Babys geboren worden sein (fortlaufend aktualisiert)

Am 25./26. November wird bekannt, dass der chinesische Biophysiker Jiankui He (chin. Schreibweise: He Jiankui) das Erbgut mehrerer Babies mit der Gen-Schere CRISPR/Cas9 verändert hat, um die Kinder vor einer HIV-Infektion zu schützen. Eine Linksammlung mit den wichtigsten Artikeln und Entwicklungen seit November 2019.

90 Minuten
Titelbild Crispr

#4 | Diese Sammlung wird immer noch fortlaufend mit neuen Links zum Thema CRISPR-Babies auf den neuesten Stand gebracht. Ab Januar 2019 findet sich der jeweils aktuellste Text an erster Stelle oben. Die Linkliste hatte ich am 26. November 2018 begonnen. Eine Einordnung des Ereignisses findest Du in diesem Kommentar. Wie das alles vor über dreißig Jahren mit CRISPR/Cas9 begann, erzähle ich in diesem Text.

This collection is still continuously updated with new links to the CRISPR babies topic. As of January 2019, the most recent text will be at the top of the page. I started the link list on November 26,2018. An appraisal of the event can be found in this commentary (in German). How it all started more than thirty years ago with CRISPR/Cas9, I tell you in this text (in German, €).

Es gibt seit November 2019 ein Buch (in Englisch) von Kiran Musunuru „The Crispr Generation: The Story of the World’s First Gene-Edited Babies“, das die gesamte Geschichte zusammenfasst. Wolfgang Nellen von CRISPR-Whisper empfiehlt es als Lektüre (als Kindle-Version nur 2,99 €, als Taschenbuch 13,99 €).

Im Februar 2021 veröffentlichte Henry T. Greely, Direktor des Stanford Center for Law and the Biosciences at Stanford University, das Buch „CRISPR People: The Science and Ethics of Editing Humans, in dem er den CRISPR-Baby Fall noch einmal nachzeichnet und die Folgen des „Keimbahn-Editing“ für die Gesellschaft beleuchtet.

2024

Juli 2024

Antonio Regalado, Mat Honan, Jankui He, MIT Technology Review, Controversial CRISPR scientist promises „no more gene-edited babies“ until society comes around, 26. Juli, (Transkript eines Videos eines Interviews mit Jiankui He, das Video ist nur für Abonnenten frei zugänglich)

2023

September 2023

Juni 2023

März 2023

Februar 2023

Januar 2023

2022

Dezember 2022

November 2022

September 2022

Mai 2022

April 2022

März 2022

Januar 2022

2021

Dezember 2021

November 2021

Juli 2021

WHO, Report des „Expert Advisory Committee on Developing Global Standards for Governance and Oversight of Human Genome Editing“, 12. Juli 2021

Juni 2021

Mai 2021

März 2021

Februar 2021

2020

Dezember 2020

Oktober 2020

September 2020

National Academy of Medicine, National Academy of Sciences, and the Royal Society, Consensus Study Report, Heritable Human Genome Editing, 3. September (als PDF kostenlos), Zusammenfassung als PDF, Pressemitteilung

Juli 2020

März 2020

Februar 2020

Januar 2020

2019

Dezember 2019

November 2019

Oktober 2019

September 2019

August 2019

Juli 2019

Juni 2019

Mai 2019

April 2019

März 2019

Februar 2019

Januar 2019

+++ an dieser Stelle begann meine ursprüngliche Berichterstattung und Linkliste +++

Einleitung 26.11.2018

Dies wäre tatsächlich ein weiterer, wenn auch arg umstrittener Meilenstein in der Geschichte von CRISPR/Cas: Erstmals sollen Babys geboren worden sein, deren Genom zuvor mit der CRISPR/Cas-Methode bearbeitet worden war. Es hatte zwar zuvorschon den Einsatz von CRISPR/Cas9 an menschlichen Embryonen gegeben, diese haben aber nie das Licht der Welt erblickt und bestanden nur aus wenigen Zellen.

Jetzt berichtet MIT Technology Review (25.11.) und die Nachrichtenagentur AP (26.11.), dass im Rahmen eines Projekts eines Team um den chinesischen Wissenschaftler Jiankui He von der Southern University of Science and Technology in Shenzhen, China, ein Paar Zwillinge bekommen habe (in den letzten Wochen), deren Genom im Rahmen der künstlichen Befruchtung über In-Vitro-Fertilisation mit der Gen-Schere CRISPR/Cas bearbeitet worden war. Dabei soll es um das Gen CCR5 gehen, dessen Protein als Eintrittspforte vom HI-Virus genutzt wird, um in eine Zelle einzudringen.

Beide Quellen machen klar, dass es bisher noch keine unabhängigen Bestätigungen dazu gibt, und schon gar keinen Fachartikel. Dass es jetzt zu der Bekanntgabe dieses Falls kommt, hat möglicherweise mit dem Start einer Konferenz in Hong Kong zu tun: der Second International Summit on Human Genome Editing, auf der genau solche Fälle und der Umgang damit diskutiert werden sollen. (Videos der Konferenz gibt es hier, Konferenzbericht Tag 1)

Jiankui He wird dort am Mittwoch (zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr Ortszeit, 7h voraus) einen Vortrag halten. Anstatt einer wissenschaftlichen Veröffentlichung, wählte He (Labor-Webseite, Youtube-Seite des Labors) den direkten Weg per Youtube, um der Welt über seinen „Erfolg“ zu berichten:

Ich werde an dieser Stelle auf lesenswerte Artikel und andere Quellen verlinken, die im Laufe der Zeit veröffentlicht werden. Stay tuned. Interessante Hashtags auf Twitter dazu sind #crisprbabies und #geneeditsummit.

23.11.2018 (korrigiert auf 26.11.2018 gemäß Redakteur Kevin Davies) https://twitter.com/KevinADavies/status/1067370837060157441)

Jiankui He et al.: Draft Ethical Principles for Therapeutic Assisted Reproductive Technologies, The CRISPR Journal, https://doi.org/10.1089/crispr.2018.0051 (Artikel zurückgezogen am 21. Februar 2019, offizielle Retraction-Mitteilung).

25.11.2018

26.11.2018

27.11.2018

Auf Twitter hat die US-Gentherapie-Expertin Nicole Paluk einen chronologischen Twitterstream angelegt mit zahlreichen Artikeln zum CRISPR-Babys Fall.

28.11.2018

29.11.2018

30.11.2018

1.12.2018

2.12. 2018

3.12.2018

4.12.2018

5.12.2018

6.12.2018

7.12.2018

8.12.2018

11.12.2018

12.12.2018

16.12.2018

17.12.2018

19.12.2018

20.12.2018

28.12.2018

Experteneinschätzungen eingeholt durch das Science Media Center Deutschland (hier auch nochmal zusammen auf einer Seite des SMC)

  • Prof. Dr. Peter Dabrock, Professor für Systematische Theologie/ Ethik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, und Vorsitzender des Deutschen Ethikrats
  • Prof. Dr. Jochen Taupitz, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Biomedizin der Universitäten Heidelberg und Mannheim, Mannheim
  • Prof. Dr. Christiane Woopen, Vorsitzende des Europäischen Ethikrates (EGE) und geschäftsführende Direktorin des Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres), Universität zu Köln
  • Prof. Dr. Guido de Weert, Professor für Ethik in der Reproduktionsmedizin und Genforschung, Maastricht University, NiederlandeDr. Jan Korbel, Forschungsgruppenleiter in der Genome Biology Unit, European Molecular Biology Laboratory (EMBL), Heidelberg
  • Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • Prof. Dr. Toni Cathomen, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Gentherapie, Universitätsklinikum Freiburg

Deutscher Ethikrat (2017): Keimbahneingriffe am menschlichen Embryo: Deutscher Ethikrat fordert globalen politischen Diskurs und internationale Regulierung. (PDF) Ad-hoc-Empfehlung.

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