Serie „Der kleine Unterschied“: Wie die Darmflora mit dem Geschlecht zusammenhängt

Frauen und Männer sind in vielem gleich. Aber ihre Körper unterscheiden sich auch abseits der Geschlechtsorgane – etwa in der Zusammensetzung ihrer Darmbakterien. Teil 6 der Serie

vom Recherche-Kollektiv Der andere Körper:
3 Minuten
Das Bild ist in eine linke und eine rechte Hälfte geteilt. Links ist eine Zeichnung eines menschlichen Darms in violetten Linien vor einem beigen Hintergrund zu sehen. Rechts ist die gleiche Zeichnung spiegelverkehrt in beigen Linien vor einem violetten Hintergrund zu sehen.

Frauen und Männer sind in vielem gleich. Aber ihre Körper unterscheiden sich auch abseits der Geschlechtsorgane. Der Darm zum Beispiel, ein ungefähr acht Meter langer Schlauch, der sich in vielen kleinen Schlingen durch unseren Bauchraum windet, funktioniert bei Männern und Frauen zwar erst einmal gleich: Seine verschiedenen Abschnitte verdauen die vom Magen vorbereitete Nahrung, leiten die Nährstoffe ins Blut weiter und produzieren aus den nicht verwertbaren Resten den Kot. Doch wer die im Darm lebenden Bakterien untersucht, findet Unterschiede – zum Beispiel bei Akkermansia muciniphila.

Was ist das für ein Bakterium?

Akkermansia muciniphila wurde im Jahr 2004 entdeckt. Es gehört zur Gruppe der Verrucomikroben, ist einen Tausendstel Millimeter lang und macht etwa drei Prozent der Darmflora eines gesunden Menschen aus. In einer großen Studie von 2021, für die Proben von Tausenden Teilnehmer*innen aus China, Israel und den Niederlanden verglichen wurden, war es eines von zehn Darmbakterien, bei denen ein auffälliger Geschlechterunterschied gefunden wurde.

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