Finger weg?! Wo tödlich giftige Schlangen im Dienst der Forschung zubeißen

Schlangenbiss-Vergiftungen sind ein globales Gesundheitsproblem Nun bahnt sich eine Revolution in der Therapie an. Ein Besuch im Liverpooler Zentrum für Schlangenbiss-Forschung - mit knapp zweihundert hochgiftigen Bewohnern.

vom Recherche-Kollektiv Tierreporter:
6 Minuten
eine kleine braune Schlange blickt mit weit aufgerissenem Maul in die Kamera. Eine Hand hält ihren Kopf fest.

„DANGER“ steht an der Tür, gefolgt von einem Hinweis auf Giftschlangen. Wer hier durch will, muss die Regeln kennen, die sich einfach zusammenfassen lassen: Finger weg! Von den Luftlöchern der Plastikboxen, in denen die Schlangen leben. Aber auch von den dicken Knöpfen an den Wänden. „Die sind nur für den Notfall, also bei einem Schlangenbiss“, sagt Nicholas Casewell. „Wenn jemand aus Versehen drückt, müssen wir trotzdem alle das Gebäude verlassen.“

Raum mit Regalen an der Wand, in denen Plastikboxen hoch-und nebeneinander gestapelt sind.
Schlangen und noch mehr Schlangen: Selbst hochgiftige Exemplare leben hier in einfachen Plastikboxen aus dem Baumarkt, in die Luftlöcher gebohrt werden.
Eine kleine braune Schlange liegt auf einer dunklen Unterlage und zwei bärtige Männer - einer weißhaarig, der andere jünger - betrachten sie aus der Distanz.
Kleine Schlange, große Wirkung: Die beiden Schlangenpfleger Paul Rowley (links) und Edouard Crittenden mit einer hochgiftigen Sandrasselotter, deren Gift „gemolken“ werden soll.
Foto von einer Sandrasselotter, deren Kopf festgehalten wird, die am Rand eines Glasbechers zubeißt, so dass ihr Gift in das Gefäß läuft.
So aggressiv sich die indische Sandrasselotter auch gibt, beißt sie doch nur widerwillig in den Becher. Rowley muss ihr dafür zuerst mehrfach mit einem Finger auf den Kopf tippen.