Menschen mit Post Covid: „Bei zwei Dritteln verbessert sich der Zustand nicht“

Vier Unikliniken in Baden-Württemberg haben systematisch Menschen untersucht, die unter den Langzeitfolgen einer Corona-Infektion leiden. Studienleiter Winfried Kern erklärt, was sich daraus für die Krankheitsmechanismen ableiten lässt – und weshalb Betroffene in Arztpraxen oft falsch untersucht werden.

vom Recherche-Kollektiv Postviral:
9 Minuten
Portrait von Professor Dr. Winfried V. Kern im Forschungslabor in der Infektiologie Freiburg. Er beklagt den Mangel an Infektions-Fachärzten in D und erklärt, wie Antibiotika beim Einzelnen eine Resistenz hervorrufen

Für die Studie mit dem Namen EPILOC (Epidemiologie von Long Covid) hatten Gesundheitsämter in Baden-Württemberg im Spätsommer 2021 Fragebögen an Erwachsene bis 65 Jahren geschickt, die zwischen Oktober 2020 und März 2021 an Corona infiziert waren. Sechs bis zwölf Monate nach der Infektion sowie noch einmal bis zu 14 Monate später konnten sie Auskünfte zu ihrem Gesundheitszustand geben.

Die größte bevölkerungsbasierte Studie zu den Corona-Langzeitfolgen in Deutschland

Sowohl Menschen, die anhaltend unter Langezeitfolgen litten, also auch vollständige Genesene baten die Unikliniken Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm anschließend zu medizinischen Untersuchungen. Nachdem gut 11.000 angeschriebene Bürger:innen den ersten Fragebogen ausgefüllt hatten, folgten 1.500 Menschen der Einladung ins Krankenhaus. Ende Januar 2025 haben die Forschenden die Ergebnisse dieser Phase 2 der vom Land Baden-Württemberg geförderten EPILOC-Studie veröffentlicht.

Es ist damit die größte systematische Nachbeobachtungsstudie zu Post Covid in Deutschland. RiffReporter sprach mit Studienleiter Winfried Kern über die wichtigsten Erkenntnisse.

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