Ein Schritt zur Entschlüsselung von ME/CFS? US-Studie stellt möglichen Mechanismus vor

So tiefgehend wie wohl noch niemand zuvor haben US-amerikanische Forscher:innen postinfektiös an ME/CFS Erkrankte untersucht und die Befunde mit gesunden Menschen verglichen. Sie grenzen das Krankheitsbild deutlich von psychischen Störungen ab – und präsentieren eine Hypothese zu den Pathomechanismen.

vom Recherche-Kollektiv Postviral:
6 Minuten
Seitenansicht einer an ME/CFS erkrankten Frau, die ihren Kopf auf dem Kopfkissen abgelegt hat und in der Hand eine Schlafmaske hält.

Im Jahr 2016 hatten die US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) ihre Studien zur Multisystemerkrankung ME/CFS begonnen. Das Kürzel steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom, ein zumeist post-infektiös auftretendes Krankheitsbild, das Menschen in seiner schwersten Ausprägung zu Pflegefällen macht und der Wissenschaft seit Jahrzehnten Rätsel aufgibt. Entsprechend groß waren die Erwartungen an die Ergebnisse, die die NIH – eine der US-Regierung unterstellte Behörde für biomedizinische Forschung – am heutigen Mittwoch (21. Februar 2024) im Journal Nature Communications veröffentlichten.

In einem aufwändigen Verfahren haben die Forschenden 17 Menschen untersucht, die nach einer viralen oder bakteriellen Infektion an ME/CFS erkrankten, und die Ergebnisse mit einer Kontrollgruppe abgeglichen. Die Zahl der Proband:innen war also klein, die Untersuchungen dafür umso intensiver. Nach ihrem Abschluss zeigt sich das Autorenteam davon überzeugt, einen wesentlichen Schritt zur Entschlüsselung von ME/CFS gemacht zu haben.

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