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Über Frankreichs Starintellektuelle Simone de Beauvoir – und das Rezensieren von Philosophie-Comics
Über Simone de Beauvoir – und über das Leben der Philosophin in einer Graphic Novel
Im History-Podcast Über Geschichte geht es heute um die Starintellektuelle Simone de Beauvoir, um Philosophie als Graphic Novel und um die Frage: Was können wir angemessen rezensieren?
Simone de Beauvoir (1908–1986) ist die vielleicht bekannteste Intellektuelle Frankreichs. Im Herbst 2023 ist eine Graphic Novel über ihr Leben und Schreiben erschienen, geschrieben von Julia Korbik und gezeichnet von Julia Bernhard.
Bücher von und über Simone de Beauvoir finden sich in den Buchhandlungen normalerweise im Intellektuellen-Regal, zum Beispiel bei den Philosophen. Bei diesem Buch ist das anders. „Simone de Beauvoir – Ich möchte vom Leben alles“ steht bei den Comics.
Eine Frage die sich schnell stellt: Was macht die Philosophin, Starintellektuelle und Feministin in der Comic-Ecke? Ist die Philosophin Popkultur? Oder entwickelt sich der Comic in Richtung Hochkultur? Vielleicht sind beide Zuschreibungen nicht sinnvoll. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die gezeichnete Annäherung an das Leben und Werk von Simone de Beauvoir.
Ich möchte vom eben alles – und zwar als Comic
Eine weitere Frage, die sich aufdrängt, ist die nach der Zielgruppe. Ist die Graphic Novel gedacht für Leser, die sich nicht an die dicken Romane und Essays der Philosophin trauen, oder für Eingeweihte, die offen sind für eine neue Perspektive auf de Beauvoir? Vielleicht beides. Beauvoir-Anfänger werden viel erfahren aber wahrscheinlich einige der teils diskreten Anspielungen nicht verstehen. Profis sehen in den vielen Details einen neunen, ungewöhnlichen Zugang. Wer sich auf die Graphic Novel einlässt, kann in jedem Fall mit Gewinn durch die 200 Seiten Comic-Handlung blättern.
Um all diese Fragen geht es in dieser Podcast-Folge von Über Geschichte. Carola Dorner hat die Graphic Novel gelesen und für Spektrum.de rezensiert. Im Gespräch mit Tobias Sauer berichtet sie vom Denken und der Philosophie Simone de Beauvoirs und von der Art und Weise, wie die beiden Autorinnen der Graphic Novel die Gedanken de Beauvoirs eingefangen und gezeichnet haben.
Das scheint auf den ersten Blick einfacher, als es tatsächlich ist. Denn Graphic Novels leben normalerweise davon, dass sie Handlungen ihrer Protagonistinnen und Protagonisten zeichnerisch darstellen. Doch welche Handlungen außer Denken, Schreiben und Kaffetrinken sind das schon bei einer Philosophin? Mehr als es auf den ersten Blick scheint!
Weil es in dieser Folge einige Querverbindungen gibt, gibt es ausnahmsweise noch ein paar Empfehlungen zum weiter lesen und hören: hier findet ihr die im Podcast erwähnte Folgen zu Gustave Eiffel, zu Simone Veil und Madeleine de Scudérie.
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