Beobachtungstipp: Uranus, der ferne Planet
Der Gasriese in Venusnähe
Größenverhältnisse und Entfernungen selbst innerhalb unseres kosmischen Vorgartens sind nur schwer vorstellbar. Zwar ist Uranus, der siebte Planet des Sonnensystems, viermal so groß wie die Erde. Doch zieht er seine Bahn um die Sonne in so großer Distanz, dass wir ihn mit bloßem Auge nur schwer erkennen können. Um ihn zu sehen, ist ein Fernglas, oder besser noch, ein kleines Spektiv nötig – und man muss sehr genau wissen, wo er am Nachthimmel aufzufinden ist.
Venus hilft, Uranus zu finden
Nun bietet sich in diesen Tagen die helle Venus als Aufsuchhilfe ihres fernen Kollegen an: Beide Planeten tanzen derzeit dicht beieinander über den abendlichen Westhimmel. Am 28. März 2018 stehen sie so dicht zusammen, dass selbst ungeübte Beobachter den Gasplaneten Uranus leicht auffinden können. Nur 0,3° trennen die beiden an diesem Abend. Im Okular zeigt sich Uranus in einem blassen Grünblau und steht nördlich der wesentlich helleren Venus.
Der Blick zum Westhimmel lohnt, sobald die Sonne untergegangen ist. Beide Planeten stehen um diese Zeit herum etwa 9° über dem Horizont im Sternbild Fische. Der Helligkeitsunterschied zwischen ihnen ist beträchtlich: Derzeit ist die sonnennahe Venus mit –3,85 mag knapp 10.000 Mal heller als der Uranus mit 5,90 mag.
Zwischen den beiden Planeten, die wir in diesen Tagen so dicht nebeneinander am Firmament sehen, liegt eine große Distanz. Das von Uranus reflektierte Sonnenlicht benötigt zur Erde derzeit 2 h 53 min 26 s. Von der Venus ist das Licht derzeit 13 min 12 s zur Erde unterwegs.
Die vier folgenden Detailkarten zeigen die Positionen beider Planeten Uranus und Venus zwischen dem 27. und dem 30. März 2018, jeweils gegen 20:30 Uhr und für Frankfurt/Main. Zur Einschätzung der Abstände der Planeten sind auch hier jeweils drei rote Zielkreise eingezeichnet. Ihr Durchmesser beträgt 0,5°, 1° und 2°. Zum Vergleich: Der Vollmond hat einen Durchmesser von 0,5°.