Forschungstaucher und Archäologe Florian Huber: „Die Ostsee ist eine riesige Schatzkammer“

Wenn er abtaucht, wird es spannend: Der Forschungstaucher und Archäologe Florian Huber geht den Geheimnissen gesunkener U-Boote nach, legt mit dem Unterwasserstaubsauger untergegangene Siedlungen frei und lässt sich gerne von verspielten Robben ablenken.

vom Recherche-Kollektiv Ozean & Meere:
10 Minuten
Kaputtes, schreibmaschinenartiges Gerät am Meeresboden

Dieser Text ist Teil unseres Rechercheprojekts „Zukunft Nordsee und Ostsee – wie sich unsere Meere verändern“.

Florian, gerade arbeitest und tauchst du mitten auf der Nordsee, auf Helgoland. Was ist für dich das beste Fundstück aus der Nordsee?

Florian Huber: Im Moment das U-Boot UC 71 aus dem 1. Weltkrieg, das hier vor Helgoland liegt und das ich sehr lange untersucht habe. Wenn man immer wieder da unten ist, wächst man mit so einem Boot richtig zusammen. Ich konnte sogar hineintauchen, weil die Luken offen sind. Als uns dann auch noch zwei Tagebücher von einem jungen Maschinisten der UC 71 zugeschickt wurden, hatte ich irgendwann so viel Material zusammen, dass ich ein ganzes Buch über dieses U-Boot schreiben konnte. Dort unten zu tauchen und zu wissen, in diesem Boot saß vor 100 Jahren der Georg mit seinen Kumpels, und die mussten einen schrecklichen Krieg kämpfen – das macht Geschichte einfach extrem nahbar! Dank der Tagebücher weiß man jetzt übrigens auch, warum das U-Boot im Februar 1919 gesunken ist.

Warum?

Am schlechten Wetter, wie man lange geglaubt hat - und auch glauben sollte - lag es nicht. Wir hatten wegen der offenen Luken schon länger den Verdacht, dass das Boot mit Absicht versenkt wurde. Die Tagebücher haben den Verdacht bestätigt.

3D-Bild eines U-Boot-Wracks am Meeresboden
Ein 3D-Scan des vor Helgoland versenkten U-Boots UC 71: Was während des 1. Weltkriegs im Inneren des Bootes passierte, ist durch das Tagebuch eines jungen Maschinisten dokumentiert.
Blonder Mann mit großem Tauchroboter an Bord eines kleinen Motorbootes
Florian Huber mit einem ROV (Tauchroboter), den sein Team von „Submaris“ in Nord- und Ostsee einsetzt.

Ich vermute, darüber könnten wir jetzt eine Stunde weiterreden – aber verweisen jetzt einfach mal auf dein Buch, in dem du viele dieser Geschichten versammelt hast. Momentan bist du vor Helgoland ja auch weniger auf archäologischer Entdeckungstour, sondern machst biologische Messungen und Analysen. Wer begegnet dir da so unter Wasser? Hast du ein Lieblingstier?

Hummer sieht man hier um Helgoland mittlerweile sehr häufig und das sind einfach tolle Tiere. So groß und mächtig – das sind die Chefs hier unten! Keiner von meinen Team-Mitgliedern von Submaris würde jemals mehr Hummer essen, weil wir die alle so beeindruckend finden. Manchmal werden wir auch von Kegelrobben-Weibchen begleitet. Die sind neugieriger als die Männchen und rücken einem gerne mal auf die Pelle oder knabbern an den Flossen. Das ist schon lustig. Eigentlich muss man sich ja auf seine Arbeit konzentrieren und dann kommt die ganze Zeit aus dem Off so eine Kegelrobbe angeschwommen und lenkt einen ab. Vor einigen Jahren hatte ich mal einen großen Sack dabei, um Braunalgen zu sammeln. Da schnappte sich plötzlich eine Robbe den Sack und nahm ihn ein paar Meter mit. Ich musste schnell hinterherschwimmen und ihn zurückerobern. Das sind natürlich coole Begegnungen!

Andererseits sind Kegelrobben ja auch Raubtiere. Hast du da manchmal Angst?

Die Weibchen, die sind kleiner und verspielter – fast wie Hunde. Da habe ich eigentlich keine Angst. Aber die großen Bullen sind schon mächtig, wenn man die so am Strand sieht oder wenn die mal um unser Boot rumschwimmen. Kurioserweise lassen die uns komplett in Ruhe. Da haben wir eher Respekt – keine Frage!

Zwei Kegelrobben schwimmen dicht unter der Wasseroberfläche der Nordsee
Neugierig und verspielt: Helgoländer Kegelrobben.
Insel Helgoland von oben mit der Nordsee drum herum
Jedes Jahr fahren Florian Huber und sein Team nach Helgoland, um dort biologisch Daten für jährliche Surveys zu erheben.
Hummer mit großen Scheren
Die „Chefs von Helgoland“: Hummer sind rund um die Insel wieder recht zahlreich. Wenn sie eine ihrer mächtigen Kneifwerkzeuge verlieren, wachsen diese wieder nach.

Wo tauchst du lieber ab – in der Nordsee oder Ostsee?

In der Nordsee haben wir oft nur ein Zeitfenster von einer Stunde, die so genannte Stillwasserzeit, wenn sich Ebbe und Flut aufheben. Danach wird die Strömung meistens so heftig, dass man sich gar nicht mehr am Arbeitsplatz halten kann und wieder auftauchen muss. Das ist ein undankbares, aber auch ein spannendes Meer – genau wie die Ostsee. Als Archäologe ist die Ostsee vielleicht noch einen Tick cooler, weil sich gerade organische Funde, also Holz, Textilien oder Leder in diesem kalten, dunklen, sauerstoffarmen Wasser sehr gut erhalten. Außerdem gibt es in der Ostsee kaum beziehungsweise keine Schiffsbohrwürmer. Da die auch gerne Holzwracks fressen, sind die mit unsere größten Feinde. Wenn wir da abtauchen, ist es immer wie eine Reise in die Vergangenheit: Wir entdecken Wracks aus dem 18., 17. oder 16. Jahrhundert, die noch vollständig erhalten sind.

Kann man die Ostsee dann als so eine Art Schiffs-Archiv sehen?

Es gibt Schätzungen, dass dort bis zu 100.000 Schiffswracks liegen könnten. Für mich sind das 100.000 spannende Geschichten, weil jedes Schiff ja seine eigene Geschichte hat: Jemand hatte eine Vision, wollte etwas bauen, hat es durchgeführt, hat entsprechende Technik angewendet und irgendwas ist dann wohl schiefgegangen. In der Ostsee wird da einfach ein unheimlich langer Zeitraum abgedeckt: Von der Steinzeit über die Wikinger, die Hansezeit bis zum 1. und 2. Weltkrieg.

Das sind 10.000 Jahre…

Genau! Letztes Jahr habe ich zum Beispiel im Hafen von Haithabu ein Wikinger-Schiff kontrolliert. Dort im Haddebyer Noor ist die Sicht zwar so schlecht, dass man die eigene Hand vor Augen nicht sieht, aber ich konnte es fühlen, dieses Wrack. Dann kommen sofort die Gedanken: Ich habe jetzt ein Schiff in der Hand, das vor 1000 Jahren jemand hergestellt hat. Wer ist wohl mit diesem Schiff über die Meere gefahren? Was hat dieses Schiff damals transportiert? Wie war das Ende des Schiffes? Das ist für mich so ein „Kleiner-Junge-Traum“. Von daher: Ja, die Ostsee ist eine riesige Schatzkammer für uns, definitiv!

Ein mit Algen und Pocken bewachsenes Ruder eines Schiffes, das am Meeresboden liegt
Reste des Hamburger Dampfschiffs Betty Sauber. Es sank im Januar 1891 vor Helgoland und wurde erst kürzlich identifiziert.
Ein Holzschiff und unzählige lose Planken am Meeresboden von der Seite zu sehen
Rund 500 Jahre alt und trotzdem sehr gut erhalten: Das schwedische Kriegsschiff Mars sank 1564 in einer Schlacht gegen Dänen und Lübecker. Es liegt heute zwischen den beiden Inseln Öland und Gotland in einer Tiefe von rund 75 Metern. Der Erhaltungszustand ist nahezu perfekt. Das Bild ist ein Fotomosaik und besteht aus rund 640 einzelnen Fotos, die am Rechner zu einem zusammengesetzt wurden.

Ihr findet ja nicht nur Schiffswracks in der Tiefe, sondern teilweise ganze ertrunkene Siedlungen…

Ja, wir haben auch viele steinzeitliche Siedlungen an der schleswig-holsteinischen oder mecklenburgischen Küste, die heute aufgrund des Meeresspiegelanstieg sechs bis acht Meter unter dem Sediment liegen. Wenn du da einen Angelhaken ausgräbst oder eine Harpune, die 6000 bis 7000 Jahre alt ist, ist das genauso abgefahren. Ich bin der Erste, der das nach so vielen Jahren in der Hand hält! Diese Verbindungen in die Vergangenheit finde ich total cool und gleichzeitig auch wahnsinnig frustrierend, weil wir ja nie wirklich diese Zeitreise machen können. Wir kommen zwar immer sehr nah ran, können uns die Objekte anschauen, ganz viel lernen und Schlüsse ziehen. Aber es wird dich nie richtig in die Vergangenheit bringen! Es sei denn wir haben irgendwann mal Zeitreisen, dann steige ich in jedem Fall ein (lacht).

Wenn ihr unter Wasser steinzeitliche Siedlungen ausgrabt, wie darf man sich das vorstellen? So wie an Land kann das ja nicht funktionieren, oder?

Wir arbeiten im Prinzip mit ähnlichen Mitteln. Wir teilen die Grabungsfläche auch in Quadrate ein. Dann haben wir einen Unterwasser-Staubsauger, mit dem wir das ganze Sediment Schicht für Schicht absaugen können. In Neustadt haben wir im Sediment mal zigtausende Fischknochen gefunden. Es gibt Spezialisten, die diese Fischknochen auswerten und uns sagen können, womit sich die Menschen damals ernährt haben, welcher Fisch das war oder wie alt er war. Da steckt unfassbar viel an Informationen drin.

Zwei Taucher leuchten auf ein Wrack
Arbeiten am Wrack der Gripshunden. Schiffe unter Wasser zu dokumentieren, ist aufwändig. Aber die Mühe lohnt sich. Vor einiger Zeit wurden am Wrack Reste eines Kettenhemds gefunden. Dank einer kaum sichtbaren Gravur in einem der Ringe konnte sogar die Herkunft und der Hersteller identifiziert werden: Es stammt aus Nürnberg und wurde von Ulrich Feurer fabriziert.
Mit Algen bewachsene Streben am Meeresgrund
Reste der Gripshunden, ein dänisches Kriegsschiff, das 1495 vor der schwedischen Küste explodierte und sank. Funde dieser Art sind für Archäologen extrem spannend, weil Schiffe aus dieser Zeit eigentlich nur auf alten Abbildungen oder Zeichnungen existieren.

In unseren Meeren wird ja zur Zeit viel gebaut: Pipelines, Stromkabel, ganze Offshore-Parks und so weiter. Werden dabei eigentlich viele archäologische Schätze zerstört?

Klar, das ist natürlich Chance und Problem gleichzeitig. Aber es gibt ja Gesetze, und ein Bauherr kann nicht einfach hergehen und irgendwo eine Pipeline legen oder irgendetwas wegbaggern, ohne dass das ökologisch und archäologisch geprüft wird. Im Großen und Ganzen klappt das ganz gut. Auch beim Bau der Nordstream-Pipeline wurden viele Wracks gefunden. Das größere Problem sehe ich eher in der bodenberührenden Schleppnetz-Fischerei. Die Boote reißen mit ihren Schleppnetz-Geräten, die teilweise so groß wie ein Fußballplatz sind, das Ökosystem kaputt und ein altes Schiffswrack meistens auch.

Kommt auf das Schiffswrack an…

Ja, ein altes, fragiles Holzwrack wird sicher zerstört, aber bei einem Stahlwrack aus dem 1. oder 2. Weltkrieg kann auch das Netz kaputt gehen.

… und treibt dann womöglich als so genanntes Geisternetz durch die Meere. Du sammelst solche Netze manchmal zusammen mit deinen Kollegen wieder ein – wie kam es dazu?

Das machen wir im Auftrag des WWF. Wir suchen diese Netze mit Sonartechnik und wenn wir sie gefunden haben, tauchen wir hinab und bergen sie.

Taucher mit Taschenlampe, schwarzes Netz im Vordergrund
Über 18 Tonnen an Geisternetzen haben die Submaris-Taucher in Zusammenarbeit mit dem WWF bereits aus der Ostsee geholt.

Geisternetze sind vor allem deshalb ein Problem, weil sich viele Fische und andere Tiere darin verfangen und elendig sterben können. Sind das kleine Unterwasser-Tragödien?

Ja. Da hängt dann ein Kadaver drin, der wieder andere Tiere anlockt, die sich darin verheddern – ein ewiger Kreislauf. Aber wir konnten auch schon Tiere rausschneiden, die noch gelebt haben. Das ist natürlich ein gutes Gefühl, aber es überwiegt der Frust über die ganzen toten Tiere und diese vielen alten Netzen. Du bist dreckig, es ist anstrengend, es stinkt. Das ist kein schöner Job, aber wir machen es, weil es gemacht werden muss. Wobei mittlerweile auch viele freiwillige Sporttaucher, kleinere NGOs, Greenpeace und Sea Shepherd Tauchgänge machen und die Netze hochholen. Das ist schon cool. Noch cooler wäre, wenn die Fischer diese Netze gar nicht mehr verlieren würden. Eigentlich gibt es auch eine Meldepflicht. Aber die Fischer melden meistens keine Verluste. Die Frage ist: Warum finden wir dann permanent Netze?

Wie viele findet ihr denn in der Ostsee?

Wir haben schon mehr als 18 Tonnen herausgeholt. Stellnetze können teilweise bis zu 600 Meter lang sein. Darin kann sich über die Jahre natürlich sehr viel Fisch verheddern.

Du hast auch mal ein Geisternetz gefunden, in dem sich kein Fisch, sondern ein ganz besonderer Fund verheddert hat.

Ja, tatsächlich hat sich in einem dieser Dinger mal eine Enigma verheddert: eine dieser berühmt-berüchtigten Chiffriermaschinen aus dem 2. Weltkrieg. Das ging wirklich „viral“, wie man heute so sagt. Die Nachricht lief erst beim Spiegel und in den Kieler Nachrichten, dann irgendwann auch weltweit. Ich habe Interviews für kanadische Fernsehsender gegeben, und New Yorker Zeitungen haben mich angerufen. Eine Quizsendung aus Japan wollte Bildmaterial für ihre Sendung verwenden, es kamen Glückwünsche aus Samoa, aus Jakarta. Das war wirklich krass.

Wusstest du denn sofort, dass das eine Enigma ist, die da am Boden liegt? Auf den ersten Blick könnte man auch denken, das ist eine Schreibmaschine.

Ich war gar nicht der Erste, der sie gesehen hat. Ein Biologe, der mit uns unterwegs war, kam nach einem Tauchgang wieder hoch und erzählte: „Da ist ein altes Netz mit einer Schreibmaschine drin.“ Auf der Heimfahrt habe ich mich dann gefragt: „Hm, wer schmeißt eine alte Schreibmaschine mitten in die Ostsee?“ Ich meine, die Leute schmeißen alles Mögliche ins Meer, aber eine Schreibmaschine? Ich wusste als Geschichtsnerd natürlich, dass wir in der Geltinger Bucht sind, wo am Ende des 2. Weltkriegs knapp 50 U-Boote versenkt wurden. Und ich dachte mir: „Alter, das wäre geil, wenn das eine Enigma ist!“ Es hat wegen schlechtem Wetter noch einige Wochen gedauert, bevor wir wieder hinfahren konnten. Aber dann bin ich mit einem Kollegen runtergetaucht, wir haben das Ding hochgeholt und sofort gesehen: Uh, das ist echt eine Enigma!

Drei Männer vor einer Chiffriermaschine, die aussieht wie eine kaputte Schreibmaschine
Christian Howe, Florian Huber und Uli Kunz (von li. nach re.) vom Submaris-Team präsentieren stolz ihren wohl berühmtesten Fund: eine Enigma.

Da hatten die Geisternetze immerhin einmal etwas Gutes… Aber die Ostsee hat ja noch größere Probleme als Geisternetze. Das größte ist wohl die Überdüngung und die daraus resultierenden Algenblüten und sauerstofffreien Zonen. Kannst du das beobachten? Wurde die Ostsee über die Jahre grüner und algenreicher?

Ich tauche jetzt seit 24 Jahren in der Ostsee und ich empfinde das schon so. Auch meine Kollegen sagen, dass die Sicht schlechter geworden ist, weil einfach mehr Stoffe im Wasser sind. Vor allem sehen wir viel weniger Fisch. Früher stand an jedem Wrack der Dorsch, weil der sich da gut verstecken kann. Das sieht man jetzt überhaupt nicht mehr. Ich habe auch seit Ewigkeiten keinen Aal mehr gesehen. Der steht ja auch auf der Roten Liste und trotzdem kannst Du den immer noch in Kiel auf dem Wochenmarkt kaufen. Da fragt man sich schon: Wie kann das eigentlich sein?

Die Todeszonen in der Ostsee haben sich innerhalb von 100 Jahren auch mehr als verzehnfacht. Bist du mal in so einer sauerstofffreien Zone getaucht?

Wir tauchen dort nicht gezielt. Aber manchmal gelangen wir in Ecken, wo es wirklich tot aussieht. Wenn man dort auch noch Munitionsreste findet, bekommt man so ein beklemmendes, negatives Gefühl.

Ein Plattfisch liegt kaum sichtbar auf dem Meeresboden
Ein Plattfisch - gut getarnt auf dem Meeresboden - beobachtet die Taucher argwöhnisch bei ihrer Arbeit.
lila Seestern in grüner Seegraswiese
Auch die Ostsee kann bunt sein, wenn man richtig hinschaut und gut ausleuchtet: ein Gemeiner Seestern in einer Seegraswiese.
bläulicher Fisch am Meeresboden
Ein grimmiges Petermännchen. Die Dornen seiner kurzen Rückenflosse und seiner Kiemendeckel sind mit Giftdrüsen verbunden, die ein extrem schmerzhaftes und zudem gewebeschädigendes Gift absondern.

Um all diese großen Probleme der Ostsee anzugehen, sollte an weiten Teilen der schleswig-holsteinischen Küste eigentlich ein Nationalpark geschaffen werden.

Da gab es ja einen unfassbaren Gegenwind von ganz vielen Leuten, die an der Küste wohnen. Allen voran von den Kitern und Surfern, die Angst haben, dass sie nicht mehr Wellen reiten oder surfen können. Ausgerechnet diese Wassersportler, die sich sonst immer so als Naturverständnis-Typen verkaufen, haben protestiert. Da frage ich mich: Was ist denn nun wichtiger, dass du dort surfen kannst oder dass wir die Ostsee schützen? Ganz abgesehen davon, dass es ja immer noch Zonen gegeben hätte, wo die Leute ihren Wassersport ausüben dürfen. Jeder sagt immer, wir müssen die Natur schützen. Aber in dem Moment, wo man selber beschnitten wird, hört es mit dem Naturschutz offensichtlich schnell auf. Das hat mich sehr schockiert und auch überrascht. Ich hätte gedacht, dass wir schon weiter sind.

Das Projekt „Zukunft Nordsee und Ostsee – wie sich unsere Meere verändern“ wird gefördert von Okeanos - Stiftung für das Meer.

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