Klimawandel: Verläuft die Erderwärmung schneller als erwartet?

2023 kratzte die globale Erwärmung erstmals an der 1,5-Grad-Grenze. Ein Teil dieses Anstiegs blieb rätselhaft. Jetzt zeigt eine Studie, dass ein wenig beachteter Effekt das Rätsel lösen könnte. Er würde gleichzeitig bedeuten, dass Kohlendioxid die Erde noch stärker aufheizt als gedacht.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
5 Minuten
Weiße Wolken über einer recht ruhigen Meeresfläche

Für viele Menschen in Deutschland war der Klimawandel im Jahr 2023 besonders präsent, durch Hitzewellen, Dürren und Überflutungen. 2023 war auch das Jahr, in dem die Erde erstmalig 1,5 Grad wärmer war als vor der Industrialisierung. Die Fachwelt war überrascht und konnte gut 0,2 Grad dieses Anstiegs bislang nicht erklären. Allgemein ging man davon aus, dass es noch einige Jahre dauern würde, bis die globale Durchschnittstemperatur regelmäßig oberhalb der kritischen Erwärmung um 1,5 Grad liegen würde. Jetzt zeigt eine Studie im Wissenschaftsjournal Science, was hinter den rätselhaften 0,2 Grad des Jahres 2023 stecken könnte – und dass die Erderwärmung schneller zunehmen könnte als bislang angenommen.

Die Grafik zeigt eine skizzierte Landschaft mit altschneebedeckten Bergen, Wiesen, Wäldern, Ackerflächen, Strand, Meer und Eis. Jedem Landschaftsmerkmal ist die übliche Spanne seiner Albedo zugeordnet.
Die Erde reflektiert einen Teil des Sonnenlichts zurück in die Atmosphäre. Diese Rückstrahlung nennt sich Albedo-Effekt und wirkt der Erderwärmung entgegen. Wie stark er ist, hängt von Landschaftsmerkmalen ab.
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