„Sushi-Wurm“ in Konserven: Warum Parasiten im Fisch ein gutes Zeichen sein können

Parasiten sind ein normaler und wichtiger Bestandteil von Ökosystemen, inzwischen aber massiv durch den Klimawandel und andere Krisen gefährdet. Ein US-amerikanisches Team hat jetzt in alten Lachsdosen nach Würmern gesucht – und fand hoffnungsvolle Zeichen.

vom Recherche-Kollektiv Tierreporter:
7 Minuten
Altertümliches Werbebild von einem Lachs, der eine Konservendose durchschwimmt. Die Aufschrift weist auf eine amerikanische Fischfabrik hin.

Die gute Nachricht zuerst: Sie sind alle tot und können uns nicht gefährlich werden. Das ist wichtig zu wissen – angesichts dieser schlechten Nachricht: Fischkonserven können Parasiten enthalten. Und nun die Überraschung: Manche Menschen freut das. Die US-amerikanische Parasitologin Chelsea Wood untersucht, wie sehr etwa die Klimakrise die Vielfalt und ökologische Rolle von Schmarotzern beeinträchtigt. Dafür unternimmt sie Zeitreisen, zur Not auch per Dosenöffner. Für eine aktuelle Studie hat ihr Team alte Lachsfilets aus Alaska ausgewertet. Die Zahlen des berühmt-berüchtigten „Sushiwurms“ darin sind über die Zeit zum Teil stark gestiegen. Ein Grund zur Freude, meint Wood.

Foto der bräunlichen Außenhülle eines Wurms, die ziemlich demoliert und leicht zerfetzt ist.
Die parasitischen Anisakiswürmer überstehen den Prozess der Konservierung nicht. Von ihnen bleiben nur die Außenhüllen, über die aber immerhin auf die Zahl der Parasiten in den Fischfilets rückgeschlossen werden kann.
Zwei Stücke hellen Fischfleischs, von denen eines von einer Pinzette gehalten wird. Auf einer Seite ist ein eingerollter Wurm gesehen, der im Fischfilet steckt.
Wer Parasiten in Fisch entdecken möchte, muss genau hinsehen. Hier sind die Überreste eines Anisakiswurms zu sehen, der sich im Fleisch eines Lachses eingerollt hatte, der später konserviert wurde.
Zwei bräunliche Fischpräparate liegen auf einer Plastikunterlage. Sie tragen Schilder mit einer Beschriftung. Ein Fisch wird von einer Hand in einem Plastikhandschuh gehalten.
Auch alte Museumspräparate können noch Einsichten über Parasiten liefern. US-amerikanische Forscher und Forscherinnen haben solche Exponate genau untersucht, um möglicherweise enthaltene Schmarotzer zu finden, zu identifizieren – und auf Grundlage der gesammelten Daten auf die Entwicklung der Art rückzuschließen.
Foto von zwei parasitischen Würmern in gedeckten Farben. Die Schmarotzer ähneln Kaulquappen mit einem dicken Körper udn kurzen Schwanz.
Nicht alle parasitischen Würmer sehen auf den ersten Blick wie Würmer aus. Diese Schmarotzer wurden an den Kiemen eines Fisches aus einer Museumssammlung entdeckt.
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