Designer-Babys: Was Gentests bei Embryonen nicht verraten

Intelligente oder besonders große Design-Babys wird es einer neuen Simulation zufolge wahrscheinlich nie geben. Komplexe Merkmale werden nicht von den Genen determiniert.

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Die Spitze einer Kanüle steckt in einer Eizelle. Diese soll künstlich befruchtet werden.

Es liest sich wie Science Fiction, ist ein Stück weit aber schon Realität: Lisa und Jan sind ein fiktives kinderloses Paar. Sie wünschen sich nichts so sehr wie gesunde Nachkommen. Schließlich entscheiden sie sich für eine In-vitro-Fertilisation – die Befruchtung im Reagenzglas. Lisa muss eine belastende Hormonbehandlung über sich ergehen lassen, damit genügend Eizellen zur Verfügung stehen, die mit Jans Spermien befruchtet werden können.

Zehn befruchtete Eier überstehen die Prozedur erfolgreich und scheinen auf den ersten Blick vollkommen gesund – eine außergewöhnlich gute Quote. Das Paar ist glücklich. Doch nun steht die schwierigste Entscheidung an: Welcher der winzigen Embryonen soll der Mutter in die Gebärmutter gepflanzt werden? Wer bekommt die Chance, ein Mensch zu werden? Da stoßen die zukünftigen Eltern auf das Angebot der US-amerikanischen Firma Genomic Prediction. Sie liest das Erbgut der potenziellen Kinder und berechnet daraus so genannte polygene Werte. Diese liefern den angehenden Eltern Informationen über die Zukunft ihrer Kinder – so zumindest das Versprechen.

Menschlicher Embryo im Vier-Zell-Stadium.
Ein Embryo kurz nach der künstlichen Befruchtung des Eis. Bisher hat es sich erst zwei Mal geteilt.
Cover des Buchs "Erblichkeit der Intelligenz. Eine Klarstellung aus biologischer Sicht", Springer Verlag.
Interessante Einsichten und viele Aha-Momente. Was es wirklich bedeutet, wenn Genetiker über die Erblichkeit der Intelligenz reden, und warum selbst Experten diese Informationen so oft falsch interpretieren: Karl-Friedrich Fischbach & Martin Niggeschmidt: Erblichkeit der Intelligenz. Eine Klarstellung aus biologischer Sicht. 2. Auflage.
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