Weltmeister im Weitsprung: Wie Echte Käferzikaden sich per Katapult in Sicherheit bringen

Die winzigen Insekten halten bei ihren Sprüngen gewaltige Kräfte aus. Als Jugendliche wehren sich Käferzikaden mit Wachsborsten am Hinterteil gegen gefräßige Räuber.

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Ein beigefarbenes, dunkelbraun gezeichnetes Insekt mit rötlichen Augen sitzt kopfüber und leicht geneigt an einem grünen, spärlich behaarten Pflanzenstängel.

Eigentlich ist dieser Maimorgen alles andere als optimal für die Insektenpirsch. Die Nacht brachte kühlen Regen, und zwischen dunkelgrauen Wolken lugt die Sonne nur zögerlich hindurch. Da ist es den meisten Insekten zu kalt. Sie bleiben lieber in ihren Verstecken. Viktor Hartung ist dennoch optimistisch: „Die Käferzikade ist so häufig, es würde mich wundern, wenn wir keine finden.“ Mit dem Kescher in der Hand drängt der Biologe aus seinem Büro im Münsteraner LWL-Museum für Naturkunde, raus auf den kleinen Weg am Allwetterzoo vorbei.

Ein Mann mit oliv-grauem T-Short und dunkelblauer Hoodie-Jacke lächelt in die Kamera. Er hält einen Kescher sowie einen zusammengefalteten, gelben Regenschirm in der Hand.
Auf Zikaden-Jagd: Entomologe Viktor Hartung mit Kescher
Auf weiß-grauer Gaze eines Keschers ist als kleiner dunkler Punkt eine Zikade zu sehen. Ein Bildausschnitt zeigt das Insekt vergrößert.
Die Käferzikade – eine nur wenige Millimeter kleine Nymphe – ist ins Netz gegangen; Bildausschnitt rechts vergrößert
Ein beigefarbenes, dunkelbraun gezeichnetes Insekt mit braunen Augen sitzt auf einem grünen Blatt.
Die knubbelige, gedrungene Gestalt erinnert an einen Käfer und gibt der Käferzikade ihren Namen
Auf einem grünen Blatt sitzt ein dunkelbraun, mit hellen und rötlichen Markierungen gezeichnetes Insekt. Aus dem Hinterteil ragen pinselartige, weiß-bläuliche Härchen.
Wie auch die ausgewachsenen Tiere sind die Nymphen der Echten Käferzikade auffällig gezeichnet
Schwarz-weiße Aufnahme einer Art Reißverschluss, dessen Zähnchen ineinandergreifen.
Wie zwei ineinandergreifende Zahnräder: Im Elektronenmikroskop können Forscher:innen die nur Tausendstel Millimeter kleinen Zähnchen an den Hinterbeinen der Käferzikade sichtbar machen
An einem grünlich bewachsenen Baumstamm sitzt kopfüber ein rötlich-braunes Insekt. Aus dem Hinterteil ragt eine pinselartige, weiß-bläuliche Struktur.
Auffälliges Merkmal der Käferzikaden-Nymphen: Aus dem Hinterleib ragen weiße-bläulich schimmernde Borsten aus Wachs heraus
Auf einer Blütenknospe sitzt ein dunkelbraun, mit hellen Markierungen gezeichnetes Insekt. Aus dem Hinterteil ragt eine pinselartige, weiß-bläuliche Struktur.
Käferzikaden sind bei ihren Nahrungspflanzen nicht wählerisch: Diese Nymphe im sitzt auf einer Margariten-Blüte
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