Eine unter Hunderttausend: Wie eine junge Frau nach der Covid-Impfung fast ihr Leben verlor

Sehr seltene Nebenwirkung im empfindlichsten Organ des Menschen

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Eine Person liegt in einem Krankenhausbett im Koma; sie könnte einen Impfschaden erlitten haben.

Isa Lehnert (*Name geändert) erlitt im März 2021 nach der ersten Coronaimpfung eine schwere Sinusvenenthrombose und wäre fast gestorben. RiffReporterin Susanne Donner hat ihre Geschichte 2021 dokumentiert.

„Es war keine Frage für mich, mich aus einem gesellschaftlichen Verantwortungsgefühl heraus impfen zu lassen“, sagt Isa Lehnert (*Name geändert). Am 11. März 2021 bekommt sie am Universitätsklinikum einer deutschen Großstadt, wo sie Medizin studiert, die erste Coronaimpfung: Vaxzevria von AstraZeneca. So steht es in ihrem Impfausweis.

Am Tag danach liest die 23-Jährige von Fällen von Sinusvenenthrombosen in Dänemark. Sie denkt sich aber, dass es sie schon nicht treffen werde. Erstens ist das Risiko äußerst gering und zweitens ist sie kerngesund.

In den Stunden nach der Impfung schmerzt Lehnert der Arm, heftige Kopfweh kommen dazu. Nichts Ungewöhnliches. Es geht ihr auch bald besser, sodass sie keinen Verdacht schöpft. Eine gute Woche später kehren die Kopfschmerzen allerdings zurück. Ihre Hausärztin vermutet eine Infektion. Lehnert geht es jedoch immer schlechter. Bald muss sie sich pausenlos übergeben.

Es ist ein Freitag. Vorsichtshalber erkundigt sie sich beim ärztlichen Bereitschaftsdienst. „Wenn ich Sie wäre, würde ich in die Notaufnahme gehen.“ Diesen Satz des Mitarbeiters hat sie bis heute im Ohr und hätte sie seinen Rat nicht beherzigt, wäre sie mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit nun tot – so hoch lag die Sterberate unter Personen mit Sinusvenenthrombose zum damaligen Zeitpunkt der Pandemie.

In der Notaufnahme platzt das Gefäß im Gehirn

In der Notaufnahme des Universitätsklinikums nimmt man die 23-Jährige zunächst nicht sonderlich ernst, hält sie wohl für einen Impfhypochonder, wie sie erzählt, bis ein Bluttest zeigt: Der Gehalt an D-Dimer in ihrem Blut ist stark erhöht. Das ist ein typisches Anzeichen einer Thrombose.

Bei einer Thrombose verschließt ein Blutgerinnsel ein Gefäß. Das Blut staut sich. Die Ärzte geben einen Medikamentencocktail aus blutverdünnendem Heparin und Immunglobulin G, den die Universität Greifswald erst am Vortag als eine Art Antidot gegen Sinusvenenthrombosen nach AstraZeneca-Impfung empfohlen hat.

Doch es ist offenbar schon zu spät: Die letzte Sprachnachricht von Lehnert geht an ihre Cousine, die Ärztin ist: „Das D-Dimer ist erhöht. (…) Oh Mann, das ist alles so krass. Informier bitte meine Eltern.“ Dann verliert sie das Bewusstsein. Das gestaute Gefäß in ihrem Gehirn platzt und Blut fließt in ihr rechtes Hirnareal. Sie muss notoperiert werden. Später sagen ihr die Ärzte, dass sie Mühe hatten, die Blutung zu stoppen. Ihr Gehirn schwillt durch den Bluterguss enorm an, sodass die Ärzte einen Teil von Lehnerts Schädelknochen entfernen müssen. Das Denkorgan passt nicht mehr in seine knöcherne Schale.

Aber auch das reicht nicht, um den Hirndruck ausreichend zu senken. Die Ärzte versetzen die junge Frau in ein künstliches Koma. Die Eltern und der Freund stehen jeden Tag an ihrem Bett. In ein Tagebuch schreibt das Pflegepersonal: Wir wissen nicht, ob Lehnert aufwachen wird und ein Pflegefall sein wird. Nach zehn Tagen senken die Pflegekräfte die Dosis der Betäubungsmittel.

Mit geöffnetem Schädel in der Reha

22. April 2021: Ein Pfleger schiebt Lehnert im Rollstuhl in die Rehaklinik Medical Park Berlin Humboldtmühle im Norden Berlins. Sie trägt einen schweren blauen Helm, damit sie sich nicht verletzt, falls sie sich den Kopf stößt. Das fehlende Stück Schädelknochen liegt tiefgefroren am Universitätsklinikum. Ihr linkes Bein, ihr linker Arm und die Hand sind gelähmt. Links sieht die 23-Jährige nichts mehr, sodass sie den Kopf gedreht hält, um auch dort etwas zu erkennen.

„Die Patientin ist jung und war vorher kerngesund. Die Chancen stehen gut, dass sie wieder auf die Beine kommt“, sagt der ärztliche Direktor und Chefarzt Neurologie der Rehaeinrichtung, Martin Ebinger. Ungezählte Schlaganfall- und auch etliche Sinusvenenthrombosepatientinnen und -patienten – allerdings nicht infolge der Coronaimpfung – hat er schon begleitet.

Die Therapeutinnen und Therapeuten beginnen sofort mit intensiven Reha-Übungen. Oberste Priorität hat zunächst das gelähmte Bein. Eine Physiotherapeutin massiert, beugt und streckt die Gliedmaßen, mit denen Lehnert einst so gern tanzte. Sie trainiert jeden Tag im Fitnessstudio und im Laufroboter. So kämpft sich die Medizinstudierende in den Rollator und dann an einen Stock.

„Vorher war es Freude, jetzt ist jede Bewegung Arbeit.“

Eine Ergotherapeutin zeigt ihr, wie man mit einem Arm, der sich nur eingeschränkt bewegen lässt, ein Oberteil anziehen kann: T-Shirt auf den Schoss legen, kranken Arm in den Ärmel schieben und dann die Wäsche mit der gesunden Gliedmaße über den Oberkörper ziehen. Die Kraft kommt langsam zurück.

Im Juni lobt das Personal, wie gut Lehnert wieder läuft. Mit Hilfe kommt sie jetzt die Treppen langsam hinauf. Als sie sich mit einer Tanztherapeutin frei zur Musik bewegt, ist sie für einen Moment tief beglückt: „Das Gefühl, tanzen zu können, ist für mich mit Gesundsein verbunden“, sagt sie.

Aber wenn sie auf die Toilette geht oder auch nur zum Tisch, muss sie den Helm aufsetzen. Ihr Gehirn kann sie direkt unter der Kopfhaut ertasten. „Ich fühle mich verletzlich wie ein rohes Ei“, sagt sie. Manchmal spürt sie die Druckwelle lauter Geräusche im Kopf, weil der schützende Knochen fehlt. Der linke beeinträchtigte Arm schwingt beim Gehen nicht frei mit und steht unnatürlich von ihrem Körper ab.

Seitdem sie acht Jahre alt ist, spielt Lehnert Querflöte. Bei der Aufnahme in die Rehaklinik äußert sie, dass sie gern wieder musizieren möchte. Aber als sie das erste Mal der Ergotherapeutin zu zeigen versucht, welche Fingerfertigkeiten dafür nötig wären, tut ihr das in der Seele weh: „Es ist schwer, sich nicht mit vorher zu vergleichen. Jede einzelne Bewegung ist jetzt Arbeit. Vorher war es Freude.“

Allein, weil sie die Ausnahme ist

Ihr Freund darf sie als Begleitperson ab und zu besuchen. Sie würde so gerne ihre Familie und ihre Freunde um sich haben, die sie seit der schweren Erkrankung im März nicht mehr bei sich hatte. Aber nur zweifach Geimpfte dürfen Besuch empfangen – Lehnert ist es nicht. Manchmal unterhält sie sich durch das Stahltor der Rehaklinik mit ihrer Mutter, ihrem Vater oder einer Freundin, die anderthalb Meter entfernt stehen. Das Personal im Pförtnerhäuschen nebenan überwacht den Abstand und schaut, ob alle eine Maske tragen. „Es wäre schön, sich in den Arm nehmen zu können und zu spüren, dass alles ein bisschen besser wird, als es nach der Impfung war“, sagt Lehnert. An manchen Tagen fühlt sie sich gefangen und bestraft, obwohl sie sich nichts zuschulden kommen ließ.

In ihrem Blut schwimmen Antikörper, die sich gegen ihre eigenen Blutplättchen richten. Sie sind infolge der Impfung entstanden. Die Antikörper haben die Thrombose, das Blutgerinnsel in ihrem Gehirn, hervorgerufen. Jede Woche schicken die Ärzte Lehnerts Blut zu dem einzigen Spezialisten für coronaimpfbedingte Thrombosen in Deutschland. Er heißt Andreas Greinacher und arbeitet an der Universität Greifswald.

Noch im Juni ist die Zahl der Antikörper in Lehnerts Blut hoch. Das Gehirn ist aber abgeschwollen, sodass sich nun eine Mulde auf ihrem Kopf abzeichnet, die von einem Knochenkrater eingerahmt wird.

Irgendwann muss Lehnerts Schädel wieder komplettiert werden. Aber die Ärzte sind sich unsicher, wann eine OP möglich ist. Die junge Frau bekommt vorsorglich blutverdünnendes Heparin, um eine neuerliche Thrombose im Alltag zu vermeiden. Aber mit einer so hohen Dosis dieses Medikamentes kann sie nicht operiert werden. Das Risiko zu verbluten, wäre zu groß. Der Eingriff könnte außerdem erneut das Gerinnungssystem aktivieren und abermals eine Thrombose hervorrufen. Das wäre ein Fiasko. Alle haben davor Angst, am meisten Isa Lehnert selbst.

Eine sehr seltene Nebenwirkung

Rund 80 Menschen in Deutschland haben bis Dezember 2021 nach einer Impfung mit dem Produkt von AstraZeneca eine Sinusvenenthrombose erlitten. „Es war immer dasselbe Muster. Innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung kam es zu schweren Sinusvenen- oder Bauchvenenthrombosen“, sagt Andreas Greinacher, der mittlerweile im Ruhestand ist.

Am 13. März, zwei Tage nach Lehnerts Impfung, erreichte ihn der erste alarmierende Anruf aus Wien. Dort hatte eine Patientin erstmals nach der Impfung den schweren Gefäßverschluss erlitten. Tags darauf meldete sich das Paul-Ehrlich-Institut bei Greinacher. Es ist dringend. Die Behörde hat weitere Fälle von schweren Impfkomplikationen.

Am häufigsten traf es junge, gesunde Frauen. Insgesamt waren es ein bis zwei Personen je hunderttausend Geimpfte. Mediziner sprechen von „einer sehr seltenen Nebenwirkung“. Sie zu verharmlosen, würde jedoch den Betroffenen nicht gerecht: „In der Anfangsphase starb die Hälfte an der schweren Nebenwirkung“, sagt Greinacher.

Darf man überhaupt vergleichen? Beim Cholesterinsenker Lipobay waren insgesamt 50 Tote zur Jahrtausendwende ein medialer Skandal. Als der Hersteller des Medikamentes, das Unternehmen Bayer, erklärte, die Anwendung von hochwirksamen Medikamenten sei immer mit Nebenwirkungen verbunden, die auch zum Tode führen könnten, titelte die Bild-Zeitung am nächsten Tag: „Skandal-Pille! Bayer-Manager verhöhnt Opfer.“

Die Schicksale der Coronaimpfopfer sind bisher wenig beachtet worden. Sie hätten die Impfskepsis angefacht, hieß es 2021 vereinzelt gar, als sei dies die einzig bedauerliche Folge. Vielleicht konnten sie nicht gewürdigt werden, weil die Coronainfektion zeitgleich zigtausend-Mal mehr Opfer forderte. Dass einige Dutzend Geimpfte starben und leiden, kann wie ein Nebenschauplatz erscheinen, eine Kleinigkeit inmitten einer Katastrophe.

Preisweit genug für die Welt

Das Risiko einer schweren Thrombose ist bei dem Produkt von AstraZeneca größer als bei dem Impfstoff von Johnson&Johnson. Beides sind Impfstoffe, die auf Viren basieren, die das Erbmaterial für das Spike-Protein des Corona-Virus in menschliche Zellen einbringen. Das ist ein anderes Wirkprinzip als bei den geläufigeren mRNA-Impfstoffen von BioNTech oder Moderna. Bei diesen besteht das Thromboserisiko nicht in vergleichbarer Weise.

Warum ausgerechnet die beiden Impfstoffe die seltene Nebenwirkung hervorrufen, hat Greinacher gemeinsam mit anderen im September 2021 wissenschaftlich aufgeklärt. Ein Eiweiß auf den Blutplättchen bindet an Bestandteile des Impfstoffs. Dies aktiviert unter Umständen Immunzellen, die dann Antikörper gegen die eigenen Blutplättchen bilden. „Diese Antikörper sind leider sehr aggressiv. Was sie im Körper anrichten, gleicht einer Lawine“, führt Greinacher aus. Und: „Die Aktivierung des Immunsystems geschieht bei AstraZeneca leichter als bei anderen vektorbasierten Impfstoffen. Das liegt daran, dass der Impfstoff zahlreiche weitere Proteine aus der Produktion enthält, also weniger rein ist.“ Der Körper reagiert darauf mit einer Entzündung und das Immunsystem wird in Alarmbereitschaft versetzt.

Trotz dieses Wissens ist das Produkt von AstraZeneca der weltweit am meisten eingesetzte Impfstoff. „In Afrika, Asien, auch in Australien gibt es nichts anderes“, sagt Greinacher. Dass man gerade die Bevölkerung ärmerer Länder und mit wenig medizinischer Infrastruktur damit einem Risiko sehr seltener, aber sehr schwerer Thrombosen aussetzt, quittiert er mit den Worten. „Ja, darauf habe ich auf Konferenzen hingewiesen. Aber wissen Sie, der Impfstoff muss eben auch bezahlbar sein.“

Verlangen nach einer seltenen Medizin: Menschlichkeit

Während Isa Lehnert in der Reha auf die OP wartet, überkommt sie eine diffuse Wut. „Ich ärgere mich so, dass mir das passiert ist. Warum ich?“, fragt sie und weiß, dass es keine Antwort gibt. Sie wünscht sich, dass sich jemand bei ihr entschuldigt. „Es ist ein irrationales Gefühl. Das macht es so schwierig für mich, damit klarzukommen. Wer sollte sich schon bei mir entschuldigen? Vielleicht AstraZeneca.“ Das Personal des Universitätsklinikums, das sie geimpft hat, erinnert sie zum sechsten Mal per automatisierter Mail, sie möge ihren zweiten Impftermin wahrnehmen. Aufgebracht antwortet sie, wie sehr sie das verletze, obwohl doch ihr Fall dem Klinikum bekannt sei. Aber niemand schreibt dieses tröstende Wort: Verzeihung!

Am 20. Juli 2021 verschließen Chirurgen Isa Lehnerts Schädel. Die Antikörper gegen die Blutplättchen sind zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise verschwunden – ein häufiger Verlauf, wie Greinacher inzwischen weiß. Die Operation gelingt.

Als Lehnert in die Reha Humboldtmühle zurückverlegt wird, ist sie guter Dinge. „Ich weiß jetzt, dass ich wieder nach Hause kommen werde. Jetzt fühle ich mich nicht mehr so gefangen hier. Ich lerne, damit ich zuhause gut allein klarkomme.“ Sie kann noch kein Obst, Brot und Gemüse schneiden. Die Marmeladen- und Butterpäckchen beim Frühstück rutschen ihr immer wieder aus den Fingern. Und das Tippen – entscheidend für eine Studierende – fällt ihr sehr schwer. Es fehlen die Fingerfertigkeit und die Kraft in der linken Hand.

Wenige Tage nach Wiederaufnahme in die Rehaklinik trifft Lehnert die Nachricht ihrer privaten Krankenkasse wie ein Schlag, dass die stationäre Rehabilitation ab der OP nicht weiterbezahlt wird. Martin Ebinger, der Neurologe der Reha-Klinik, versucht ein gutes Wort einzulegen, dass doch die Vorbereitungen für die Heimkehr noch zu treffen seien. Aber im bürokratischen Regelwerk hat ein menschliches Schicksal manchmal kein Gewicht. Auf 6000 Euro belaufen sich Lehnerts Schulden für die letzten Rehatage, die ihre Versicherung nicht mehr übernahm. Von einem Tag auf den anderen muss sie ihr Zimmer räumen.

Sie fährt mit dem Bus, aber wird sie je wieder studieren?

Kommt sie überhaupt in den 3. Stock ihrer WG? Wer holt sie ab? Wer kann ihr jetzt helfen, beim Einkaufen, beim Kochen? Das jähe Ende „war ein sehr großer Stress für mich“, sagt sie. Sie schafft die Stufen in den dritten Stock. „Aber die Welt da draußen hat sich von März bis August verändert“, sagt sie.

Als sie Ende 2021, noch immer mitten in der Pandemie beim Einkaufen um Abstand bittet, weil sie nicht vollständig geimpft sei, erntet sie nun einen irritierten Blick. Lehnert ärgert das. Sie nahm Rücksicht, als sie sich impfte, und jetzt, wo sie selbst Rücksicht anderer bräuchte, bekommt sie keine. „Es ist, als gäbe es uns nicht. Das empfinde ich als unfair. Es ist, als wäre die Sinusvenenthrombose ein kleiner hinnehmbarer Fehler der Impfung, über den man nicht einmal zu sprechen braucht.“

Kann sie sich überhaupt mit einem mRNA-Impfstoff, etwa von BioNTech, vollständig impfen lassen? „Beim RKI bekommt man keine Antwort. Der einzige Ort, an den ich mich wenden kann, ist die Universität Greifswald. Ich bin so dankbar, dass es diese Menschen dort gibt.“ Der Gerinnungsspezialist Greinacher hat sofort nach Bekanntwerden der Thrombosefälle im März 2021 eine Mitarbeiterin damit betraut, sich um die fünf Dutzend Thrombose-Impfgeschädigten hierzulande zu kümmern. Eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ist wohl unbedenklich. Dafür sprechen zumindest die bis Ende 2021 vorliegenden Daten von etwas mehr als 12 Betroffenen. „Das geht sehr gut, zum Glück“, beruhigt Greinacher.

Sollte Lehnert sich 2022 zu diesem Schritt entschließen, werde sie eine gewaltige Angst überwinden müssen, wie sie sagt. Ehe sie aber darüber auch nur nachdenken kann, muss sie ihren Alltag bewältigen. Zu erleben, dass sie Hilfe braucht, fällt der einst selbstständigen Frau schwer. Sich im Supermarkt im Dschungel der Produkte mit eingeschränktem Gesichtsfeld zurechtzufinden, erschöpft sie für den Rest des Tages. Ihr WG-Mitbewohner kauft nun manchmal für sie ein. Vom Medizinstudium ist sie noch beurlaubt. Ob sie je wieder studieren kann? „Ich hoffe es“, sagt sie.

Wie es weitergeht, lesen Sie im zweiten Teil, der im November erscheint! 2024 klagt Isa Lehnert gegen AstraZeneca.

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