Klimaattribution einmal anders: Das Wetter erzählt Geschichten übers Klima

Wie viel Klimawandel steckt in unserem täglichen Wetter? Ein Online-Tool gibt Antworten, mit einem neuen Ansatz – und das fast in Echtzeit.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
5 Minuten
Luftbild eines großen Klostergebäüdes mit weiteren Gebäuden im Hintergrund. Das Kloster steht mehrere Meter tief im Wasser einer Überschwemmung.

Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen – die Wetterextreme werden infolge des Klimawandels in häufiger und intensiver. Doch wie wäre unser Wetter, wenn es die Effekte des Klimawandels nicht gäbe? Und wie wäre es gewesen, wenn heute schon die volle Klimakatastrophe geherrscht hätte? Ein Forschungsteam des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven hat genau das nun errechnet und eine interaktive Website dazu gebaut.

Im Jahr 2023 übertraf die globale Durchschnittstemperatur erstmals den vorindustriellen Vergleichswert um 1,5 Grad Celsius. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass es immer und überall ohne den Klimawandel 1,5 Grad kälter gewesen wäre. „Wir haben nicht jeden Tag die gleiche Erwärmung aufgrund des Klimawandels“, erläutert Helge Gößling, Klimaphysiker am AWI. Wie warm es sei, hinge allein schon davon ab, ob die Winde Luft vom Atlantik herbeitragen oder über den Kontinent. „So ändert sich der Fingerabdruck des Klimawandels von Tag zu Tag, “ sagt Gößling.

Vier Europa-Wetterkarten, in denen Farbtöne die Niederschlagsmengen simulieren.
Niederschlagsmengen von Sturm Boris vom 12. bis zum 16. September 2024 in (a) Beobachtungen und (b) Simulation (in Millimeter). Die simulierte Änderung des Niederschlags aufgrund des bisherigen Klimawandels ist in © gezeigt, die simulierte weitere Änderung im Zuge einer möglichen starken zusätzlichen Erwärmung in (d).
Ausschnitt einer Website, die links drei unterschiedlich kolorierte Europakarten und rechts Text zeigt.
So sieht die Startseite des Webtools „AWI Climate Storylines“ aus.
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