Reptil des Jahres 2024: „Die Klimakrise könnte Kreuzottern stark zusetzen!“

Kreuzottern haben einen schlechten Ruf. Dabei sind die scheuen Tiere ökologisch unverzichtbar. In Deutschland ist die kälteliebende Art bereits stark gefährdet, kämpft nun mit steigenden Temperaturen – und ist deshalb das „Reptil des Jahres 2024“. Wie checkt man die Gesundheit einer Giftschlange? Ganz vorsichtig. Ein Besuch im Münsterland.

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Braune Kreuzotter mit Zick-Zack-Muster und rotem Auge in Großaufnahme. Das Tier  wird von einer Hand gehalten, die in einem schwarzen Handschuh steckt.

„Scheiße“, murmelt Michael Schwartze als ihm eine Schlange vor die Füße fällt. Eine Schrecksekunde, dann hat er die Kreuzotter schneller gepackt als sie flüchten kann. Schließlich hat er jahrelange Übung im Schlangenfangen und stellt das an diesem warmen Apriltag immer wieder unter Beweis.

Ein Wald, ein Sumpf, ein kleiner See irgendwo im Münsterland. Genauer soll unser Treffpunkt auf Schwartzes Wunsch hin nicht beschrieben werden. Er möchte die Schlangen schützen, aber vor Ort ist das Geheimnis schnell raus. Die meisten Radfahrer brettern zum Glück mit Tunnelblick an uns vorbei, aber die Fußgänger verrenken sich reihenweise den Hals: Haben Sie da eine Schlange?

Eine Hand in einem dicken Handschuh hält eine Kreuzotter, die schlapp nach unten hängt.
Früh am Morgen sind die Tiere noch lethargisch und wehren sich nicht sehr. Das ändert sich im Lauf des Morgens: Nach ein paar Stunden in der Sonne sind die meisten Schlangen , schneller, aktiver - und versuchen dann auch mal zu beißen.
Eine braune Kreuzotter mit schwarzem Zickzackmuster liegt auf einem Untergrund aus trockenen Blättern in ähnlichem Farbton.
Auf Fotos wirkt das Zickzackmuster der Kreuzotter sehr markant. In der Natur wie hier zwischen trockenen Blättern sind die meist ruhig liegenden Tiere aber nur schwer zu finden.
Ein Mann mit tief ins Gesicht gezogener Kappe, schwarzen Handschuhen und fester Kleidung geht durch trockene Pflanzen.
Robuste Schuhe und feste Kleidung: Michael Schwartze hat viel Übung beim Schlangenfangen, muss sich vor den Zähnen der Kreuzottern aber auch schützen.
Eine Hand hält eine Kreuzotter, deren kopf mit einem Handy fotografiert wird.
Wer bist du? Das Schuppenmuster am Kopf von Kreuzottern ist so einzigartig wie unser Fingerabdruck. Deshalb werden die Tiere immer auch fotografiert.
Aufgestelltes Acrylrohr, in dem eine braune Kreuzotter mit dunklem Zick-Zack-Muster steckt, die sich leicht ringelt.
Sobald die Schlangetm Rohr stecken, können Michael Schwartze und Miriam Schulz ihre Länge ablesen. Erst dann wird der Schwanz losgelassen, um das Tier sanft auf den Boden gleiten zu lassen.
Eine Kreuzotter in einem durchsichtigen Acrylrohr, die sich aber krümmt, so dass die Länge nicht abgelesen werden kann.
Reinpfriemeln allein genügt nicht. Wenn sich die Tiere nicht ausstrecken wollen, müssen sie herausgeholt und erneut eingefädelt werden, um ihre Länge ablesen zu können.
Frontalblick auf ein durchsichtiges Rohr, in dem eine Kreuzotter steckt, von der fast nur der Kopf mit den roten Augen zu sehen ist. Das Rohr wird von zwei Händen gehalten.
Die Schlangen werden in ein Acrylrohr gefädelt, damit über ein außen aufgemaltes Metermaß ihre Länge gemessen werden kann. Wenn sie sich ausstrecken.
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