Nie wieder Glitzer? Wieso ein EU-Verbot für Aufregung und Fake News sorgt

Mikroplastik findet sich überall – mit fatalen Folgen für die Umwelt und für uns Menschen. Nun ist in Europa ein erstes Verbot geplant, das in den sozialen Medien stark kritisiert wird. Was es damit auf sich hat – eine Kolumne.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
4 Minuten
Man sieht die Augenpartie einer Frau, die sich Glitzer aufgetragen hat. Ab Mitte Oktober dürfen keine Kosmetika mehr verkauft werden, die zugefügtes Mikroplastik enthalten

Als ich vor ein paar Tagen im Drogeriemarkt an den Regalen für Kosmetik vorbeiging, sah ich überrascht, dass viele Regale komplett leergeräumt waren. Von einer Rabattaktion fehlte jede Spur. Und warum sollte gerade jetzt Schminke gehamstert werden?

Zuhause recherchierte ich und stieß schließlich auf den Hashtag #Glitzerverbot, der unter anderem auf dem sozialen Netzwerk TikTok kursiert. Nutzer:innen berichten in den Kurz-Videos, wie sie noch schnell auf Vorrat Glitzer-Lidschatten oder Highlighter kaufen – bevor das Glitzerverbot kommt. Die Kommentare unter den zahlreichen Videos klingen aufgebracht „Ohne Glitzer bin ich verloren“, „OMG, nie wieder Steinchen auf den Nägeln!“, „Kein Glitzer = kein Hochzeitskleid!“, „Ich wandere aus!“. Eine Influencerin kündigt sogar an, jetzt ihre Marke für Glitzer-Lippenstift schließen zu müssen.

Wie sich Fake News in sozialen Netzwerken verbreiten

Okay, ganz schön viel Drama. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich Fake News in den sozialen Netzwerken verbreiten und wie die Auswirkungen selbst in dem Drogeriemarkt bei mir um die Ecke zu sehen sind. Zuallererst: Die EU-Kommission hat kein Glitzer-Verbot, sondern ein Mikroplastik-Verbot beschlossen, das ab dem 15. Oktober in Kraft treten soll – und das mehr als überfällig ist.

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