Die RiffReporter live erleben auf der WISSENSWERTE 2024 in Heidelberg

Die RiffReporter stehen wieder auf der Bühne. Am 30. und 31. Oktober sprechen sie über Wissenschaftspodcasts und schwierige Recherchen. Sie fragen, was Journalismus heute leisten muss, und stellen ein neues Verbrauchertool vor.

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Das Logo der WISSENSWERTE 2024 in blau gelb mit den Schlagworten Wissen, Daten, Medien

Journalismus verändert sich stetig. Bei der WISSENSWERTE in Heidelberg diskutieren Wissenschaftsjournalistïnnen, Forschende und Wissenschaftskommunikatorïnnen am Mittwoch und Donnerstag, 30. bis 31. Oktober, über Forschungsansätze, politische Herausforderungen, neue Formen der Berichterstattung und aktuelle Entwicklungen. Die RiffReporter beteiligen sich an diesem Austausch in gleich vier Veranstaltungen. Eine Übersicht:

Mittwoch, 30. Oktober

Unterhausdebatte: Reicht es Missstände zu beschreiben? Was Journalismus angesichts der großen Gesellschaftskrisen tun muss

RiffReporter-Recherchekollektiv: Die ZukunftsReporter – Carina Frey, Rainer Kurlemann, Alexander Mäder, Moderation

Das Vertrauen in die Medien sinkt, einige Menschen vermeiden Nachrichten ganz bewusst. Andere beklagen, dass ihre Themen in den Medien nicht ernst genommen werden. Muss der Journalismus seine Arbeitsweisen überdenken? Was kann, darf oder muss er seinem Publikum zumuten? Reicht es, Missstände wieder und wieder in Reportagen zu beschreiben? Sollten sich Journalistïnnen auf die tiefe Recherche der Zusammenhänge konzentrieren, angesichts der großen Krisen auf Lösungen drängen oder gar selbst zu Aktivisten werden?

In dieser Session steht das Publikum im Mittelpunkt. Die Moderatorïnnen stellen die Fragen, die Teilnehmenden müssen sich je nach persönlicher Haltung positionieren. Lässt sich jemand von der Gegenposition überzeugen und wechselt die Seite?

14.30 bis 16 Uhr, Alte Universität, Aula

Die Alte Aula der Universität Heidelberg ist holzvertäfelt und mit prachtvollen Gemälden verziert. Hier fand die Unterhausdebatte statt. Rainer Kurlemann führt in das Thema ein.
Die Unterhausdebatte beginnt mit Beispielen aus dem Journalismus. RiffReporter Rainer Kurlemann schildert, wie Narrative weitergetragen werden.
Das Publikum hat sich in der Aula auf die Ja- und Nein-Seite verteilt. RiffReporterin Carina Frey fragt eine Teilnehmerin nach ihren Argumenten.
Im Laufe der Debatte diskutieren die Teilnehmerïnnen, ob der Journalismus die richtigen Themen auswählt und ein vollständiges Bild vermittelt. RiffReporterin Carina Frey hört einer Teilnehmerin zu, die erklärt, warum sie auf der Ja-Seite im Saal sitzt.
Alexander Mäder wendet sich den Teilnehmern auf der Nein-Seite zu.
Auch die Nein-Seite kommt zu Wort. RiffReporter Alexander Mäder fragt nach. Was sind die Gründe? Bei der Unterhausdebatte gibt es kein Richtig oder Falsch, es zählt das gute Argument. Lässt sich vielleicht jemand überzeugen und wechselt die Seite?
RiffReporter Rainer Kurlemann interviewt die Teilnehmer, die sich auf die Nein-Seite gesetzt haben. Lässt sich jemand von den guten Argumenten überzeugen?
Muss der Journalismus seine Arbeitsweisen grundsätzlich überdenken? Reicht es, wenn er umfassend informiert? Rainer Kurlemann möchte wissen, wie das Publikum zu diesen Fragen steht. Es entsteht eine differenzierte Debatte über den Journalismus heute.

Donnerstag, 31. Oktober

True Science statt True Crime? Geschichten erzählen im Podcast

RiffReporter Karl Urban, Moderation

In der Diskussions-Reihe zu Wissenschaftspodcast liegt der diesjährige Fokus voll auf der Story: Wie erzählt man ein Wissenschaftsthema in einer spannenden Storyline? Schließlich sind Geschichten aus der Wissenschaft meist komplex, oft ohne einzelne „Helden“, mit sehr verschlungenen Pfaden, die sich nicht an eine dramaturgische Aktstruktur halten, und – echte Heureka-Momente sind selten – oft genug ohne klaren Höhepunkt. Was sind also die Zutaten für eine gute Geschichte? Und was macht einen True-Science-Podcast aus?

Moderator Karl Urban ist Feature-Autor fürs öffentlich-rechtliche Radio und gestaltet neben dem AstroGeo Podcast auch den RiffReporter-Podcast, in dem die Autorinnen und Autoren von ihren Recherchen berichten. In beiden Podcasts spielt das spannende Erzählen eine wichtige Rolle. Mit auf dem Podium sind Manon Bischof und Demian Nahuel Goos (Geschichten aus der Mathematik), Sophie Stigler (Deep Science) sowie Christiane Zwick (Behind Science).

11.00 bis 12.30 Uhr – Neue Universität, Hörsaal 5

RiffReporter Karl Urban sitzt mit vier Gästen auf dem Podium und spricht über Storytelling bei Wissenschaftspodcasts
Was macht einen spannenden Wissenschaftspodcast aus? RiffReporter Karl Urban (links) hat Podcaster eingeladen und fragt nach ihren Strategien für das Storytelling. Zwischendurch spielt er immer wieder Beispiele ein.

Fischsterben in der Oder: Wie die Berichterstattung in Polen verhindert wurde

RiffReporterin Patricia Friedek, Panel

Mitte Juli 2022 gibt es die ersten Berichte über ein Fischsterben in der Oder. Am 26. Juli tauchen die ersten tote Fische in der Nähe von Olawa auf. In den folgenden Wochen wird klar: Rund die Hälfte des Fischbestandes in der Oder verendet, es handelt sich um mehrere hundert Tonnen Kadaver. Am 9. August melden auch viele Gemeinden in Deutschland tote Fische am Ufer. Langsam wird deutlich, dass es sich um eine der größten Umweltkatastrophen der jüngeren Geschichte handelt. Doch erst am 11. August reagieren die polnischen Behörden. Es werden Vorwürfe laut, dass die polnischen Behörden die Berichterstattung über das Fischsterben behindert und frühe Hinweise ignoriert haben. Wie ist die polnische Regierung mit der Oder-Katastrophe in 2022 umgegangen? Welche Restriktionen haben Journalistinnen und Journalisten erlebt? Wie steht es nach dem Regierungswechsel um den Schutz der Oder und die polnische Pressefreiheit? Und was verrät all dies über die deutsch-polnische Beziehung?

RiffReporterin Patricia Friedek hat 2023, ein Jahr nach dem Fischsterben auf polnischer Seite der Oder recherchiert und mitbekommen, wie die damalige PiS-Regierung noch immer Informationen verschleierte oder falsch wiedergab. Sie erlebte gleichzeitig, wie sich Akteurïnnen aus der Zivilgesellschaft zusammentaten und für die Oder kämpften. 2024, als erneut tote Fische die Oder hinabtrieben, waren die Kräfte aus der Gesellschaft noch immer bedeutend – auch wenn sich der Informationsfluss nach dem Regierungswechsel deutlich verbessert hatte.

16.00 bis 17.30 Uhr – Neue Universität, Hörsaal 5

Auf dem Podium der WISSENWERTE sitzt Riffreporterin Patricia Friedek und erzählt von ihrer Recherche zum Fischsterben in der Oder.
Das Fischsterben in der Oder hat RiffReporterin Patricia Friedek intensiv begleitet. Ihr aufwändig produzierter Artikel erschien 2023 im Projekt Countdown Earth, ein weiterer Text ein Jahr später. Hier spricht sie über ihre Arbeit.

Neue Wege – der Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus

RiffReporterin Sigrid März, Panel

Der WPK-Innovationfonds unterstützt Pionierïnnen, die im Wissenschafts- und Datenjournalismus neue Wege beschreiten. Dazu gehört RiffReporterin Sigrid März. Sie stellt die Webanwendung Checker Evi vor, einen Chatbot, der nach irreführenden Werbe- und Wirkversprechen bei Nahrungsergänzungsmitteln sucht. Die Nutzerïnnen erfahren: Ist das Werbeversprechen zugelassen oder nicht? Und: Wenn es so nicht erlaubt ist, kann es mit Hilfe von Checker Evi direkt gemeldet werden.

16.00 bis 17.30 Uhr, Neue Universität, Hörsaal 4

Sie haben Interesse an Veranstaltungen mit den RiffReportern? Schreiben Sie uns an: info@riffreporter.de

RiffReporterin Sigrid März stellt auf der Wissenswerte ihr Projekt Checker Evi vor.
Ihr Projekt soll Verbraucher vor irreführenden Werbeversprechen schützen: RiffReporterin Sigrid März stellt in der Session zum WPK-Innovationsfonds Checker Evi vor.