Ausstellung bringt Verstecke in der NS-Zeit verfolgter Juden in Polen und in der Ukraine ans Licht

Im Jüdischen Museum Frankfurt erzählt die Künstlerin Natalia Romik wie es Überlebenden des Holocaust gelang unterzutauchen und damit ihr Leben zu retten.

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In einem abgedunkelten Raum stehen Vitrinen. Der 3-D-Scan der Josefseiche ist an die Wand projiziert.

Erinnerungskultur ist kein Selbstläufer. Sie muss zeitgemäß und vielleicht als solche gar nicht zu erkennen sein. In der Ausstellung „Hideouts. Architekturen des Erinnerns“ im Jüdischen Museum Frankfurt wird Erinnerungskultur lebendig. Sie widmet sich den Räumen, in denen verfolgte polnische und ukrainische Juden untertauchten.

Im Schlosspark des Städtchens Wiśniowa im Karpatenvorland steht eine hohle Eiche. 650 Jahre soll sie alt sein. Vielleicht haben die Brüder Paul und David Denholz schon als Jungen dort gespielt und die Öffnung im Stamm entdeckt. In höchster Not wurde der Baum ihnen später zur Zuflucht. Als die Deutschen im September 1939 Polen überfielen, nutzten die beiden Männer ihn als Versteck und entgingen der Verfolgung, der in Polen drei Millionen Menschen zum Opfer fielen.

Silbern glänzende Skulpturen in einem abgedunkelten Raum.
Natalia Romik fertigte Abgüsse von einem Detail der Hideouts an und ließ die Außenseite versilbern.