Der Himmel soll kühler werden, wenn hier eines Tages kein CO2 mehr entweicht

Auch Deutschland setzt jetzt auf die CCS-Strategie, um Treibhausgase aufzufangen und unter den Meeresgrund der Nordsee zu pressen, gibt Wirtschaftsminister Habeck bekannt. Viele ärgert der Plan

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Das Bild zeigt eine Industrieanlage an der Kante eines Steinbuchs. Davor liegt ein mit Bäumen umgebener See. Links im Vordergrund fährt ein LKW auf das Werk zu.

Die Bundesregierung bereitet eine Kehrtwende in der Klimapolitik vor, die einige Umweltverbände zu bitterem Protest motiviert. Es geht darum, eine Technologie zu erlauben und sogar zu fördern, die in Deutschland nach einer erbitterten Debatte vor etwa 20 Jahren als politisch tot und allgemein unerwünscht gegolten hatte: das Abscheiden und Speichern von Kohlendioxid („CCS“ nach dem englischen Begriff Carbon Capture and Storage). Erst seit kurzem begann sich die lange Blockade allmählich zu lösen.

„Die Technik ist an vielen Stellen weiterentwickelt worden, und aus meiner Sicht ist sie reif und sicher“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Montag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Außerdem gebe es weiterhin keine andere technische Lösung etwa für die Zementherstellung oder die Abfallverbrennung. „Wir sind nicht mehr in einer Luxus- oder Komfortzone, wo wir irgendwie abwarten könnten. Wir müssen das nutzen, was wir haben, dazu gehört aus meiner Sicht CCS.“