Klimaschutz durch CO₂-Kompensationen: Gut gemeint ist hier nicht gut gemacht

Ausgleichszahlungen sollen das Klima dort schützen, wo sich Emissionen derzeit nicht vermeiden lassen. Studien zeigen: Das gelingt nur selten wirklich.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
4 Minuten
Flugzeug am Himmel

Flugscham, dieser Begriff entstand vor einigen Jahren in der Klimaschutzbewegung. Er beschreibt das schlechte Gewissen, sich trotz der Klimakrise für eine Flugreise zu entscheiden. Inzwischen kann man sein Gewissen erleichtern und die so verantworteten Emissionen gegen Bezahlung kompensieren lassen. Doch systematische Auswertungen zeigen: Kompensationsprojekte erzielen nur ein Sechstel der versprochenen Klimaschutzeffekte.

Was ist die Idee hinter CO2-Kompensationen?

Manche Treibhausgasemission lässt sich heute noch nicht vermeiden. Dazu zählen neben den Kerosinabgasen eines Flugzeugs zahlreiche Industrieprozesse. Selbst dort, wo klimaneutrale Prozesse technisch möglich wären, sind sie es manchmal nicht, weil der Strommix noch Strom aus fossilen Energien enthält. Wenn sich an dieser Stelle also Emissionen nicht vermeiden lassen, warum dann nicht zum Ausgleich an anderer Stelle für Klimaschutz sorgen? Daraus entstanden ist das „Carbon Crediting“, ein Handel mit käuflichen Emissionsvermeidungen.

Blick über eine Leitplanke auf Windkraftanlagen, zwischen denen Solarmodule aufgereiht sind
Wind- und Solarparks sind heute so wirtschaftlich, dass die meisten Projekte auch ohne die Unterstützung durch Kompensationszahlungen gebaut würden.
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