Warum manche dick werden und andere nicht: Jojo-Effekt ist epigenetisches Phänomen

Die Wissenschaft löst derzeit ein großes Rätsel: Wieso macht die einen Menschen krank, was anderen nichts anhaben kann? Das Gedächtnis der Zellen und die frühkindliche Prägung scheinen besonders wichtig zu sein.

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Ein Mensch steht auf auf einer Personenwaage. Man sieht nur die Füße. Das Display zeigt ein Gewicht von 65 Kilogramm an.

Zum Jahresende erreicht das Körpergewicht vieler Menschen Spitzenwerte. Kein Wunder, denn wer greift nicht gerne zu, wenn weihnachtliches Gebäck, Lebkuchen und Schokolade locken? Üppige Mahlzeiten über die Feiertage erledigen den Rest.

Doch dieses Phänomen betrifft nicht alle Menschen gleich: Warum werden die einen so leicht dick, die anderen nicht? Warum bekommen die einen Bluthochdruck und Altersdiabetes, die anderen aber, die sich ganz ähnlich ernähren und bewegen, bleiben gesund?

Epigenetisches Gedächtnis der Zellen

Zwei aktuelle Studien untermauern jetzt die These, dass es das epigenetische Gedächtnis der Zellen ist, das uns immer wieder austrickst und es vielen von uns schwer macht, das Idealgewicht zu halten. Epigenetik bedeutet so viel wie Neben- oder Zusatzgenetik. Sie beeinflusst die Regulation der Gene in den Zellen und prägt damit auch unsere Persönlichkeit, Fitness und Gesundheit.

Ein Team um den Epigenetiker Ferdinand von Meyenn von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich veröffentlichte im Fachblatt NatureDaten, wonach Übergewicht in manchen, den Stoffwechsel beeinflussenden Körperzellen eine Art molekularbiologisches Programm hinterlässt. Dadurch beeinflussen diese Zellen unseren Appetit und die Art, wie der Körper Nahrung verarbeitet und speichert.

Zeichnung mit acht bunt angezogenen, sympathischen Menschen, die alle leicht übergewichtig sind.
Die Ernährung in frühester Kindheit prägt nicht nur das spätere Körpergewicht, sondern auch die Neigung zu Krankheiten wie Adipositas und Typ2-Diabetes.
Fünf übergewichtige Männer am Strand. Es sind vor allem die auffälligen Bäuche zu sehen. Der Anblick ist durchaus ästhetisch.
Männer sind ebenfalls in der Verantwortung: Vieles spricht dafür, dass die Folgen einer übermäßigen Ernährung, die zu Übergewicht oder Diabetes geführt hat, auch von ihnen an folgende Generationen vererbt werden können.
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