Die Suche nach den ersten Werkzeugmachern

In Äthiopien wurden die ältesten, mit ausgefeilter Technik hergestellten Steingeräte gefunden

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In einer trostlos wirkenden, trockenen Wüstenlandschaft liegen die Sedimente der äthiopischen Ausgrabungsstätte Bokol Dora. Frühmenschen hatten dort vor rund 2,6 Millionen Jahren planmäßig Steingeräte hergestellt, die jetzt entdeckt wurden.

Nicht nur Menschen, auch Affen und manche Vogelarten benutzen Werkzeuge. Doch erst die Frühmenschen entwickelten regelrechte Technologien zur Herstellung von Steinartefakten. Neue Forschungen zeigen, dass dies vor rund 2,6 Millionen Jahren oder noch früher geschah – und vermutlich einen handfesten Grund hatte

In Sedimenten westlich des Turkanasees in Kenia entdeckten Forscher 3,3 Millionen Jahre alte, primitive Steinwerkzeuge. Auf dem Bild ist Team-Mitglied Sammy Lokorodi zu sehen, der gerade eines der Werkzeuge freilegt. Der Fund ist eine Sensation, weil es damals noch keine Menschen gab. Die Forscher glauben daher, dass Vormenschen der Art Australopithecus afarensis sie hergestellt und benutzt haben.
Es war eine Sensation, als Archäologen – hier Team-Mitglied Sammy Lokorodi – westlich des Turkanasees in Kenia 3,3 Millionen Jahre alte, primitive Steinwerkzeuge entdeckten. Menschen gab es damals noch nicht – wer also hatte die Geräte hergestellt und benutzt?
Hier ist der Kopf eines Schimpansen aus dem Zoo Leipzig zu sehen. Diese Affen sind die nächsten Verwandten des Menschen und sie verwenden bereits einfache Werkzeuge.Mit Steinen knacken sie etwa Nüsse oder mit Stöcken sammeln sie Ameisen. Wissenschaftler halten es daher für möglich, dass auch Vormenschen, deren Gehirn kaum größer war als das von Schimpansen, bereits Steinwerkzeuge nutzten.
Schimpansen – hier im Leipziger Zoo – sind die nächsten Verwandten des Menschen und auch sie verwenden bereits einfache Werkzeuge: etwa Steine, um Nüsse zu knacken oder Stöcke, mit denen sie Ameisen sammeln
Zu sehen sind drei Ansichten eines 2,6 Millionen Jahre alten Steinwerkzeugs von der Fundstätte Bokol Dora in Äthiopien. Es handelt sich um einen gräulichen Stein, der nach unten spitz zu läuft und einst als Werkzeug gedient hat. Forscher glauben, dass Frühmenschen dieses Werkzeug nach einem bestimmten Plan gezielt angefertigt haben.
Dieses Steinwerkzeug von der Fundstätte Bokol Dora in Äthiopien lässt nach Auffassung der Forscher erkennen, dass sein Schöpfer es gezielt hergestellt und sich dabei etwas gedacht hat
In der Wüste Äthiopiens, in der Ausgrabungsstätte Bokol Dora, suchen Mitarbeiter eines internationalen Forscherteams nach menschlichen Spuren. Im Sand der Sedimente entdeckten sie Hunderte von kleinen Steinabschlägen sowie fossile Tierknochen. Mit den Steinwerkzeugen zerlegten Frühmenschen einst ihre Beute, glauben die Wissenschaftler. Vor rund 2,6 Millionen lag hier das Ufer eines Gewässers.
Hunderte von kleinen Steinabschlägen sowie fossile Tierknochen legten die Mitarbeiter des internationalen Forscherteams frei. Vor rund 2,6 Millionen lag hier das Ufer eines Gewässers, an dem frühe Menschen mit den Steinwerkzeugen ihre Beute zerlegten
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