Solide Gründe, Tourismus in Teruel nicht nur den Piloten zu überlassen
Reise-Update für Aragonien, wo seit knapp einem Jahr ungenutzte Flugzeuge aus der EU parken und wo Teruel nach den Pandemie-Restriktionen wieder lohnendes Reiseziel ist.
Wie das Auswärtige Amt am 15. Februar 2021 aktualisiert hat, gilt das Ein- und Ausreiseverbot der Autonomen Gemeinschaft Aragón zunächst bis 4. März 2021. Ausnahmen sind nur aus triftigen Gründen möglich und erfordern eine Erklärung nach behördlichen Maßstäben. Über die "Sicher reisen"-App bekommen App-Nutzer·innen nach Angaben des Auswärtigen Amts eine
Push-Nachricht, wenn sich bei den Reise- und Sicherheitshinweisen etwas ändert.
Zu Teruel – südlichster Provinz (mit gleichnamiger Hauptstadt) im Lande Aragón – habe ich eine besondere Beziehung. Dort übte ich für den Radreport Deutschland das Streckenfahren mit Minimalgepäck unter harten Bedingungen. Eine Generalprobe durch die Montes Universales. Ich schätze die Gegend aber nicht nur wegen des extremen Klimas, sondern vor allem wegen der Einsamkeit, der Vegetation und den Landschaftsformen.
Die Provinz Teruel liegt im Schnitt mehr als tausend Meter über dem Mittelmeer, das gut zwei Stunden mit dem Bummelzug entfernt ist. Außer im Sommer (Hitze) empfiehlt sich die Gegend sowohl Kultur- als auch Natur-Fans als lohnendes Reiseziel – schon allein weil man/frau als Tourist·in meist unter seinesgleichen bleibt.
Allerdings schadet es nicht, über einige Eigenheiten bescheid zu wissen.
Teruel ist arm
– und wird durch den Pandemie-bedingten Einbruch im Tourismus wohl noch ärmer.
Die Provinz fühlt sich von der spanischen Zentralregierung chronisch vernachlässigt. Deswegen formierte sich vor rund zwanzig Jahren die Bewegung namens ¡Teruel Existe!, Teruel existiert. Bei der Herbstwahl 2019 trat sie als Wählergruppe an, wurde in Teruel stärkste Kraft und stellt jetzt einen Abgeordneten im Parlament. Teruel meint übrigens ebenso die Stadt wie die Provinz. Nachfolgend ist von der Provinz die Rede, sofern nicht anders angegeben.
Teruel ist reich
– an Kultur.
Die UNESCO befand die Reste der Mudéjar-Architektur in der Stadt Teruel als einzigartig und erklärte sie 1986 zum Weltkulturerbe. Die Mudéjares, eingedeutscht Mudejaren, sind (Zitat Wikipedia) "Muslime, die im Verlauf der Reconquista unter die Herrschaft der christlichen Königreiche in Spanien gekommen waren, ihre Religion weiter ausüben konnten, sich jedoch auch an ihre christliche Umgebung anpassten".
– an Dino-Funden.
Über die Provinz verteilen sich etliche paläontologische Fundstellen. Zu sehen gibt es Reste von Dinosauriern im Museum der Stadt sowie an sieben Außenstellen, verteilt in der Provinz. "Dinópolis" hat vor allem Kinder als Zielgruppe und bekam in jüngerer Zeit spektakulären Zuwachs
- einen Aragosaurus, benannt nach Aragonien und gefeiert als "erster spanischer Dino"
- den Turiasaurus riodevensis, gefunden beim Weiler Riodeva und dem nahen Fluss namens Turia – laut Dinópolis "einer der größten Saurier des Planeten".
Ist der südlichste Zipfel Aragoniens landschaftlich schön? Daran scheiden sich die Geister, denn:
Teruel ist hie und da eine Wüste
– was die Provinz wild und exotisch macht und, meinem Geschmack nach, besonders schön. Aber extreme Trockenheit, ausgemergelte rote Lehmböden und seltsame Erosions- und Felsstrukturen liegen außerhalb des touristischen Mainstreams der meisten Spanier. Deswegen sind Teruel und das Umland, abgesehen von den Dörfern und Städten, nahezu frei von Touristen.
Fotos aus Einöden ganz unten.
Teruel ist hart
– was auch Warnung sein soll! Mobilfunk funktioniert in vielen Winkeln nicht, Siedlungen sind dünn gesät. Wem unterwegs das Wasser ausgeht, gerät schnell in ernsthafte Probleme. im Herbst ebenso wie im Sommer – der eigentlich tabu ist um outdoor unterwegs zu sein wegen der brutalen Hitze.
Teruel ist leer
Die Einwohnerdichte ist geringer als in den menschenleeren Flächen Brandenburgs. Die meisten Spanier haben wenig Sinn für Wüsteneien und kommen als Touristen, wenn überhaupt, eher wegen der Kultur und wegen des Kulinarischen: Jamón de Teruel ist eine Delikatesse. Der Schinken reift – wie aller spanischer Jamón – ganz ohne Rauch. Die besonders trockene Bergluft gibt ihm sein typisches Aroma.
Teruel wird voll
– sobald es im Winter schneit. – Wie bitte?
Ja, die Voraussetzungen für Schneefall sind bestens im Winter, mit mittlerer Höhenlage von über 1.000 Metern und Bergrücken, die über 2.000 Meter aufragen. Zudem herrscht winters wahres Polarklima, oft mit strengem Dauerfrost – des stark kontinentalen Klimas wegen. Zu arktischen Verhältnissen fehlen allein die Niederschläge. Die atlantischen Luftmassen haben fast die ganze iberische Halbinsel "Zeit", ihre Feuchtigkeit loszuwerden, bis sie nach Teruel gelangen. Und vom Mittelmeer wallt kaum Feuchtigkeit hinauf bis Teruel.
Bis auf die wenigen Tage im Winter, wenn dann doch ordentlich Schnee fällt. Viele Valenzianer fahren die gute Stunde per Pkw bis an die Hänge des Javalambre-Masivs, damit ihre Kinder vielleicht zum ersten Mal Schnee sehen, spüren – eventuell sogar befahren! Denn am Javalambre gibt es eine Liftanlage mit knapp 300 Höhenmeter Skipiste. Was ich nur als Kuriosum erzähle, nicht jedoch, um die klimafeindlichen Autokarawanen in die Berge noch zu verlängern (zumal, zumindest noch vor einigen Jahren, die Pisten künstlich beschneit wurden).
Teruel ist klar
– für Sterngucker.
Oft sinkt die Luftfeuchte nachts gegen Null. Zudem gibt es wenig Lichtverschmutzung durch Siedlungen. Deswegen hat die Regierung von Aragón auf einem Nebengipfel des Javalambre-Massivs eines der wichtigsten astronomischen Observatorien Spaniens installiert.
Teruel ist grün
– wo Gewässer plätschern.
Botanische Oasen sind viel häufiger als in echten Wüsten; die gibt es eigentlich nur nahe der Stadt Teruel. In den Tälern und Klüften des Iberischen Randgebirges herrscht oft ein feuchteres Mikroklima. Auf den Höhenzügen gedeihen zwei verschiedene Spezies von Wacholderbäumen, die einzigartig sind auf der Iberischen Halbinsel. Und teils mehrere hundert Jahre alt sind (Fotostrecke; unter dem letzten Foto: kostenpflichtige praktische Radreise-Infos).
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