Die Vögel im Hambacher Forst

Spaziergang mit dem Ornithologen Andreas Skibbe. Er hat erfasst, welche Vögel dort leben.

vom Recherche-Kollektiv Flugbegleiter:
11 Minuten
Auf das Protestplakat an einer Barrikade sind zwei Bäume, blauer Himmel und grünes Gras gemalt. Dazu der Slogan: „Stoppt Braunkohle. Das ist Leben!“

Die Landstraße durch den Hambacher Forst endet in einem mannshohen rotbraunen Erdwall. Dahinter eine Wand aus Schiffcontainern, ein Stromaggregat, Scheinwerfer, Videokameras, Wachleute in Warnwesten und roten Helmen. Und die Abbruchkante in die Mondlandschaft des Tagebaus. Andreas Skibbe führt mich weg von dort zu einem Forstweg in den Wald hinein. Die Piste ist frisch aufgeschüttet aus Kies und Sand und hat dieselbe Farbe wie der Wall an der Grube. Links und rechts recken sich hohe Bäume in den Himmel. Ein paar Schleier hellen das tiefe Blau auf. „Jetzt ist Herbst, und die Vögel sind eher still“, sagt Andreas Skibbe. „Sie müssen hier um fünf Uhr morgens im Mai sein. Dann hört man alles.“ Der promovierte Biologe, freundliches rundes Gesicht, kurzes graues Haar über hoher Stirn, weiß, wovon er spricht: Im Frühjahr hat er diesen Weg in den Forst an acht Tagen schon vor dem Morgengrauen genommen, um dem morgendlichen Vogelkonzert zuzuhören.

Portrait von Dr. Andreas Skibbe im Wald. Er lächelt in die Kamera.
Dr. Andreas Skibbe leitet die Arbeitsgemeinschaft „Monitoring häufiger Brutvogelarten“ der, Nordrhein-Westfälischen-Ornithologengesellschaft. Er hat im Frühjahr 2018 untersucht, welche Vögel im Hambacher Forst brüten.
Blick vom Boden hinauf in die Baumkronen. Äste und Blätter ergeben ein Muster.
Die Kronen der hohen Eichen lassen kaum Licht durch. Darum wirkt der Wald wie eine riesige Halle.
In einer Barrikade aus dicken Ästen und Baumstümpfen steckt ein Schild mit der Aufschrift „Hambi bleibt“.
„Hambi bleibt“ – der Slogan der Braunkohlegegner.
Auf einem Forstweg liegt eine Barrikade aus aus Ästen und Baumstämmen. Daran lehnt ein Plakat mit der Aufschrift „Stop Kohle“.
„Stop Kohle“ – Aktivisten haben auf den breiten Forstwegen durch den Hambacher Wald zahlreiche Blockaden aus Ästen und Baumstämmen errichtet.
Eine Barrikade aus Ästen. Darauf ein Plakat mit der Aufschrift: „Die Rodung – noch nie legitim, mittlerweile illegal“.
Legal versus legitim.
Vor einer Barrikade aus Ästen liegt ein Schild mit der Aufschrift „Komm rein.“ auf dem Weg.
Willkommenskultur an einer Blockade im Hambacher Forst.
Ein Waldweg, darauf Äste als Blockade und Protestplakate mit der Aufschrift „Dumm, dümmer, Braunkohle verbrennen!“, „RWE den Stecker ziehen“ und „Öko-Wende jetzt“
RWE hat breite Wege aus Kies und Sand anschütten lassen. Demonstranten und Aktivisten haben Blockaden errichtet und Botschaften hinterlassen.
Auf dem Protestplakat steht: „Herr Dr. Rolf Martin Schmitz: ‚Dass der Hambacher Wald gerodet werden kann, ist eine Illusion!‘“ Unter dem Wort „gerodet“ steht durchgestrichen das Wort „gerettet“.
Protestplakat im Hambacher Forst.
Ein Protestplakat liegt auf dem Boden. Aufschrift: „Hambi bleibt bestehen, RWE muss gehen.“
„Hambi bleibt bestehen, RWE muss gehen.“
Abgebrochene Baumstämme in einem Wald.
Zwei alte Eichen sind hier vor kurzem durchgebrochen. Das Holz bietet Vögeln Nahrung und Schutz. In einem der Stümpfe hat ein Specht seine Höhle angelegt.
Ein Buchfinkenweibchen sitzt auf einem Ast im Wald.
Buchfinken – hier ein Weibchen – sind die häufigsten Brutvögel im Hambacher Forst. Jetzt Anfang Oktober sammeln sie sich zu Trupps für den Winter.
Auf dem Asphalt liegt eine vertrockente Sonnenblumenblüte.
Die Demonstranten sind gegangen. Doch noch überall kann man Dinge finden, die an sie erinnern.
Ein Schaufelradbagger, davor ein abgeerntetes Feld, eine schmale Straße. Rechts am Rand der Wald.
Der Schaufelradbagger frisst sich weiterhin auf den Wald zu.
Abbruchkante des Hambacher Tagebaus. Aus der riesigen Grube schaut die Spitze eines Schaufelradbaggers heraus. Die rotierende Schaufel gräbt Erdreich ab.
Drei Schaufelradbagger graben sich im Hambacher Tagebau in die Erde. Vor der riesiger Grube wirken sogar diese Kolosse winzig.
Eine Landstraße, rechts und links Bäume. Sie führt auf einen Erdwall zu. Dahinter Schiffscontainer und Masten mit Scheinwerfern.
Die Landstraße durch den Hambacher Forst endet in einem Erdwall. Dahinter blockieren Schiffscontainer die Sicht auf den Tagebau.
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