Über Karl May: Wie der Schriftsteller und Hochstapler unser Wild-West-Bild prägte

Im History-Podcast Über Geschichte geht es heute um den Bestseller-Autor Karl May. Generationen von Jugendlichen haben die Geschichten über Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi verschlungen. Der Erfolg der Bücher begründet sich zum großen Teil auf einer Lüge: Er selbst habe die Abenteuer erlebt.

vom Recherche-Kollektiv Über Geschichte: ,
2 Minuten
Der Schauspieler Alexander Klaws als Winnetou mit Gewehr.

Wie kein anderer prägte er unser Bild vom Wilden Westen. Der Bestsellerautor Karl May hat mit den Winnetou- und Kara-Ben-Nemsi-Romanen Generationen meist junger Leserinnen und Leser begeistert. Auch dank seiner fantasievollen Beschreibungen von Szenen des „Wilden Westens“ und des Nahen Ostens. May hatte diese Gegenden nie besucht, als er seine Bücher schrieb. Das wäre eigentlich kein Problem. Nur behaupteten er und sein Verlag genau das immer wieder: May, so ließ er immer wieder durchblicken, sei sogar mit seiner Figur Old Shatterhand identisch. Heute werfen diese Lügen einen Schatten auf May und sein Werk. Ist er ein begnadeter Schriftsteller oder einfach ein „sächsischer Lügenbold“? ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠Tobias Sauer⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠ hat für ⁠⁠G/Geschichte Porträt⁠ über Karl May und dessen einzige reale Amerika-Reise geschrieben, die er wenige Jahre vor seinem Tod unternahm. Im Gespräch mit ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠Carola Dorner⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠ erzählt er, warum er glaubt, dass die Reise zu den enttäuschendsten Momenten in Mays Leben zählte. Mehr über den Hochstapler in dieser Podcast-Folge.

Quellen und Tipps für diese Episode: Weitere Informationen zu dieser Folge:

  • Thomas Kramer: Karl May: Ein biografisches Porträt, Herder 2011. Ausführliche Biographie Mays, geschrieben von einem der besten May-Kenner Deutschlands.
  • Thomas Kramer: Karl May im Kreuzfeuer, Evangelische Verlagsanstalt 2023. Der May-Experte Kramer setzt sich mit der Kritik an May auseinander – u.a. der Frage, ob Mays Werk rassistisch ist.
  • ⁠Historisch-Kritische Ausgabe der Werke Mays⁠. Die Romane Mays werden nicht nur in der berühmten „Grünen Reihe“ veröffentlicht, sondern auch in einer wissenschaftlich-fundierten historisch-kritischen Ausgabe.
  • ⁠Karl-May-Museum Radebeul⁠: Das Museum stellt Mays Leben und Werk vor und thematisiert auch Mays Vorgehen als Autor. Im Jahr 2024 widmet es sich u.a. seinem Indianerbild.
  • Mehr zu Karl May bei Riffreporter.

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Dieser Beitrag ist Teil unseres Spezials „Indigene zwischen Anpassung und Widerstand“. Dort berichten Journalistinnen und Journalisten über die Herausforderungen, denen sich indigene Gruppen auch heute gegenüber sehen. Rechtlich werden sie bisweilen anerkannt, oft aber ausgegrenzt. Vielfach sind sie von Klimawandel und Umweltzerstörungen besonders betroffen. Und häufig leben sie anders, als Stereotype glauben machen wollen!

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