Woher weiß man, ob ein Mensch an dem neuen Coronavirus verstorben ist und nicht an einer anderen Krankheit?

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Ein Coronavirus im Elektronenmikroskop

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Das ist nur über eine Obduktion möglich, aber in vielen Fällen lässt sich selbst bei der Untersuchung des Leichnams keine genaue Todesursache ermitteln. Der Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) und die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) empfehlen die Obduktion von Verstorbenen, bei denen ein Verdacht auf die Krankheit Covid-19 als Todesursache besteht.

Gustavo Baretton, Vorsitzender der DPG, hat ein Register für COVID-19-Obduktionen im deutschsprachigen Raum angeregt, das seit 14. April bei der RWTH Aachen online steht. “Die Kollegen der Pathologien können dort nun ihre Daten eingeben”, sagt Mathias Brandstädter, Sprecher der RWTH. Das Register ist zunächst nur der Fachwelt zugänglich.

Neues Register für Todesursache von Covid-19-Verstorbenen

Wenn die Datenbank sich füllt, werde es eine Zwischenbewertung geben, so Brandstädter. Der Berufsverband BDP und die Fachgesellschaft DGP wollen die Daten dem Gesundheitsministerium und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

Das Register soll auch zeigen, ob PatientInnen unmittelbar „an“ Covid-19 oder zwar positiv auf Sars-Cov-2 getestet wurden, aber an einer anderen Ursache verstorben sind. Das Virus kann Menschen mit Vorerkrankungen massiv zusetzen, und es ist denkbar, dass die PatientInnen nicht am Virus, sondern an den Folgen der Vorbelastung des Herzens oder an anderen Organen versterben.

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