Lessons from Africa: Was wir von afrikanischen Projekten lernen können

Deutschland muss seine Ansätze für Nachhaltige Entwicklungsziele überdenken. Mit unserem Rechercheprojekt stellen wir Lösungen aus Afrika vor – und diskutieren diese mit einer deutsch-afrikanischen Community.

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Zwei Frauen betrachten eine Broschüre.

Die Welt steht vor großen globalen Herausforderungen. Der Klimawandel verschärft zahlreiche Probleme, die die Vereinten Nationen schon lange angehen wollen: Hunger, Armut, den Zugang zu sauberem Wasser, den Zugang zu Bildung und vielem mehr. Um diese Herausforderungen anzugehen, investieren viele Länder sehr viel Geld in die Erreichung der sogenannten Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Dies sind eine Reihe von Verpflichtungen, die von allen Ländern nach weltweiten Diskussionen erarbeitet und akzeptiert wurden. Sie werden auch UN-SDGs genannt, weil die Vereinten Nationen die Maßnahmen der Länder zur Erreichung der Ziele koordinieren. Seit 2015 werden jedes Jahr etwa 21 Billionen Dollar für SDG-bezogene Bereiche ausgegeben. Auch Deutschland investiert viel Geld in Entwicklungshilfe, auch in die Nachhaltigkeitsziele. Doch Expertïnnen kritisieren: Oft seien die Projekte, die das Leben der Menschen ja eigentlich verbessern sollen, an deren Bedürfnissen vorbei konzipiert und dadurch ineffizient.

Gemeinsam reden und Neues lernen

Wie kann das besser laufen? Um diese Frage zu klären, haben wir ein einjähriges Rechercheprojekt gestartet. Wir schauen in verschiedenen Ländern Afrikas genauer hin und stellen Initiativen vor, die vor Ort sinnvolle Veränderungen schaffen – weil die Gemeinden selbst aktiv geworden sind. Wir fragen also nicht, wie sonst so oft: Was können „die Afrikanerïnnen“ von uns lernen. Sondern: Was können wir von Menschen in Afrika lernen, damit das gemeinsame Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen für uns alle gelingen kann? Und welche Lösungen könnten auch uns in Deutschland inspirieren?

Weil es wichtig ist, miteinander in den Austausch zu treten, hat unser Rechercheprojekt zwei Ebenen: Zum einen berichten wir von spannenden afrikanischen Initiativen, die schon zeigen konnten, dass sie eine Verbesserung für die Menschen vor Ort schaffen. Gleichzeitig aber treten wir mit afrikanischen und deutschen Expertïnnen in Dialog, diskutieren die Projekte und wie man die Nachhaltigkeitsziele womöglich besser erreichen könnte.

Hierfür nutzen wir die Dialog-Software 100 eyes. Mit ihr nehmen wir Kontakt auf zu etwa 50 Menschen aus Deutschland und verschiedenen Ländern in Afrika. Wir stellen Fragen, hören zu, treffen uns zur digitalen Diskussion. Die Community kann im Vorfeld Fragen für die Recherchen vor Ort mitgeben und die vorgestellten Lösungen mit uns erörtern. Diese Einsichten und Erfahrungsschätze teilen wir mit Ihnen, den Leserïnnen, in den Artikeln – in Form von Slideshows, Audios, Videos und vielem mehr.

Die Autorïnnen des Projektes

Die Recherchen machen die RiffReporterinnen Leonie March, Bettina Rühl, Sarah Mersch und Ruona Meyer. Als Korrespondentinnen leben sie in verschiedenen Ländern Afrikas oder bereisen diese regelmäßig und kennen Land und Leute gut. In ihrem Themen-Magazin „Afrika-Reporter“ berichten sie kontinuierlich über den Kontinent und stellen auch weniger bekannte Aspekte vor.

Bei der Community-Arbeit werden sie unterstützt von den Kollegïnnen von tactile.news, konkret Astrid Csuraji, Jakob Vicari und Martin Tege. tactile.newsist ein journalistisches Innvoationslabor mit Sitz in Lüneburg. Als Partner für Redaktionen bietet das Lab Workshops, Design Sprints und Formatentwicklungen an. Besonders spezialisiert haben sie sich auf Ideen, wie wir als Journalistïnnen besser mit den verschiedensten Menschen in einen Dialog treten können.

Ein Fokus auf Lösungen

Mit unserem Projekt wollen wir den Fokus nicht auf die Probleme, sondern auf existierende Lösungen setzen. Dabei berichten wir selbstverständlich auch kritisch über Herausforderungen und Grenzen der Projekte, die wir vorstellen. Wir sind überzeugt: Durch den Perspektivwechsel entstehen ganz neue Einsichten und eine bessere Grundlage für ein verständnisvolles Miteinander. Das Projekt wird unterstützt durch eine Förderung des European Journalism Centre und das dort ansässige Programm „Solutions Journalism Accelerator“.

Jeweils am letzten Freitag im Monat veröffentlichen wir einen Artikel. Angefügt sind jeweils auch PDFs in Englisch und Französisch. Wir freuen uns über Feedback! Schreiben Sie uns gern Ihre Anregungen an info@riffreporter.de

Lehren aus Afrika: Die Artikel unserer Serie

Der Mast des Netzwerks steht auf einem Grundstück mit einem Rundhaus, vor dem sich Dorfbewohner versammelt haben
Zenzeleni Community Networks baut und verwaltet sein eigenes Netzwerk

Das Projekt wurde gefördert von dem European Journalism Center, durch das Programm Solutions Journalism Accelerator. Dieser Fonds wird unterstützt von der Bill und Melinda Gates Foundation.

Sie haben Feedback? Schreiben Sie uns an info@riffreporter.de!
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