Wie aus einem Bild ein Kostüm wird.
Erklär-Gespräch in einfacher Sprache. Mit vielen Bildern.
Möchtest du selbst ein Kostüm malen, das später auf der Bühne eines Theaters gezeigt wird? Bis 15. Juni gibt es einen Malwettbewerb für das Theaterstück „Die unendliche Geschichte“. Ganz unten erfährst du, wie du teilnimmst. Der Wettbewerb ist für Menschen von sechs bis 14 Jahren.
An einem Kostüm arbeiten viele Menschen. Das ist Hannah Brüggemann.
Hannah und ihre Kolleginnen und Kollegen schneidern Kostüme.
Hannah hat ein Kostüm ausgesucht, das wir vorstellen wollen.
Hannah: „Dieses Kostüm ist interessant. Wir mussten viel damit ausprobieren. Wir haben immer wieder geguckt, ob es wirklich funktioniert. Es war vor Kurzem noch auf der Bühne. Vielleicht kann sich jemand erinnern.“
Das war „Die unglaubliche Geschichte vom kleinen Roboterjungen“ auf der Bühne:
Forscher wollten in der Geschichte mehr über das Gehirn herausfinden. Sie stellten zuerst ein künstliches Gehirn her. Das künstliche Gehirn bekam ein Roboterjunge. Aber dann wurde der künstliche Junge immer mehr wie ein echtes, lebendiges Kind. Und plötzlich waren die Forscher wie richtige Eltern.
Sue und Hannah haben zusammen an der Geschichte gearbeitet.
Sue war die Chefin. Sie hat entschieden, was auf die Bühne kommt und was nicht. Sue hat „Regie geführt“. „Regie führen“ heißt, dass man alle Kolleginnen und Kollegen dazu bringen soll, gute Ideen zu haben. Die Ideen sollen zusammenpassen. Dafür sorgt Sue. Das ist ihr Beruf.
Hannah hat dafür gesorgt, dass aus den Ideen echte Kostüme werden. Sie hat zum Beispiel die Stoffe ausgeschnitten und zusammengenäht. Das hat sie zusammen mit ihren Kolleginnen gemacht.
Ich habe Sue und Hannah Fragen gestellt und sie um Bilder gebeten.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Sue: "Der Roboterjunge ist nicht nur ein „Ding“. Langsam versteht er immer mehr. Er denkt über sich selbst nach. Er bekommt Gefühle: Freude. Oder Angst. Er fängt an zu träumen. In seinen Träumen bedrohen ihn die Forscher. Sie werden größer und größer. Wenn du das Stück siehst, sollst du auch sehen, was der Junge sieht. Deswegen sind die Forscher so groß."
Seid ihr ganz allein auf die Idee gekommen? Oder hat euch jemand geholfen?
Sue: "Wir haben mit richtigen Forschern gesprochen. Die haben uns erklärt, wie man träumt. Danach wollten wir, dass der Roboterjunge auf der Bühne träumt. Wir haben auch mit Schulkindern gesprochen. Sie haben uns Träume erzählt – Träume, die die echte Welt übertreiben. In denen alles noch größer ist.
Dann haben wir zusammen ausprobiert: Jimmy, der sich den Text ausdenkt. Jo, die sich die Kostüme ausdenkt. Dick, der Film macht. Meine Assistentin Charli, ich und alle Schauspielerinnen und Schauspieler. Zusammen sind wir dabei auf die Kostüme gekommen: Weiße Kittel tragen viele Forscher im Labor. Ein Labor ist der Arbeitsplatz von vielen Forschern. Die Köpfe, das sind sehr große, aufgeblasene Labor-Handschuhe."
Warum sehen die Kostüme so verrückt aus?
Sue: "Träume sind verrückt! Wir haben uns die Kostüme wie Puppen für den ganzen Körper gedacht. Der Roboterjunge war ja auch eine kleine Puppe".
Müssen die Schauspielerinnen und Schauspieler alles tragen, was ihr euch ausdenkt?
Sue: "Wir haben zuerst nur ein vorläufiges, schnelles Kostüm gebaut. Das haben sie anprobiert und wir haben zusammen geguckt, ob das gut funktioniert. Dann hat Jo aufgemalt, wie wir es am Ende alle wollten. Wir haben die Bilder Hannah und ihrem Team gegeben, damit sie die Kostüme machen. Einmal jede Woche haben wir sie ausprobiert. Die Schauspieler mussten lernen, sich im Kostüm zu bewegen. Das haben wir richtig geübt. Die Bewegungen waren genau überlegt und immer gleich. Die Handschuh-Köpfe haben ja keine echten Augen. Trotzdem muss man verstehen, wohin sie gucken. Man muss verstehen, was sie wollen."
Hannah: "Wir mussten überlegen, wie wir die Form hinbekommen."
Ihr habt viel fantasiert. Aber ihr musstet auch überlegen, wie das auf der Bühne funktioniert.
Sue: "Die Kostüme durften nicht kompliziert sein. Sie mussten leicht sein und den Schauspielerinnen passen. Sie brauchten ein Guckloch zum Durchsehen. Es gab vier sehr verschiedene Kostüme, damit es interessant aussah."
Hannah: "Die Schauspieler müssen die Kostüme schnell an- und ausziehen können. Deswegen haben wir eine Grundform für jeden gebaut, mit Stangen und Bändern."
Hannah: "Eine Kollegin hat einen Plan für jede Figur gemacht. Dann haben die Schauspieler die Kostüme anprobiert."
Hannah: "Wir haben geguckt, dass jedes Kostüm passt. Wo muss die Hand von dem Schauspieler hin, um den Handschuh-Kopf zu halten? Außerdem sollten die Forscher auch unterschiedlich aussehen. Dann haben wir alles mit Watte überzogen. Jetzt konnte man die Stangen von außen nicht mehr sehen."
Hannah: "Am Schluss fehlten nur noch die weißen Kittel. Die bestehen aus Stoff-Teilen. Diese Stoff-Teile haben wir zusammengenäht. Man schneidet sie erst mal aus Papier aus."
Die Schauspieler haben auch etwas zum Kostüm zu sagen?
Sue: "Es ist wichtig, dass sie sich wohl fühlen. Sie müssen auch genug sehen, damit sie sich sicher bewegen können und sich nicht verletzen."
Ihr wart bestimmt neugierig, die Kostüme auf der Bühne zu sehen!
Sue: "Wir haben uns jede Woche auf sie gefreut! Es hat Spaß gemacht herauszufinden, wie man mit den Kostümen spielen kann. Denn die Kostüme waren wie große Puppen. Jess, unsere Komponistin, hat auch eine Musik erfunden. Die Schauspieler haben die Musik und die Bewegungen gut gelernt. Die Bewegungen sind nicht so einfach in den großen Kostümen. Wir mögen das Ergebnis!"
Hannah: "Man ist immer gespannt, wie die Kostüme auf der Bühne sind. Ich fand sie sehr beeindruckend. Es wäre schön gewesen, die Kostüme ein bisschen länger auf der Bühne zu sehen."
Habt ihr einen Tipp, wie man in Stimmung für gute Ideen kommt?
Sue: "Ja! Spiel mit deinen Ideen. Fantasiere! Überlege nicht zu schnell, wie genau man das machen kann. Erst mal „rumspinnen“, das ist gut!"
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Möchtest du auch ein Kostüm malen, das auf die Bühne kommt?
Das Theater in Bochum veranstaltet einen Malwettbewerb. Kinder dürfen Kostüme erfinden für „Die unendliche Geschichte“. Die Kostüme in dem Malwettbewerb sind für die Figuren, die in der Geschichte vorkommen. Hier sind sie beschrieben. Da kannst du dir eine oder mehrere aussuchen. Bis zum 15. Juni kannst du die Bilder noch einsenden. Das ist die Adresse:
Schauspielhaus Bochum
Cathrin Rose
Königsallee 15
44789 Bochum
Man darf die Bilder auch an der Pforte abgeben, direkt am Theater. Am 26. November soll die Aufführung mit den Kostümen dann zum ersten Mal dem Publikum gezeigt werden.
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Zum Weitergucken:
Die Theatergruppe von Sue kommt aus London und heißt „Theatre Rites“ („Theater-Riten“).
Findest du den Roboterjungen zwischen all den Puppen, die Stitches & Glue gemacht haben?