Keine Entscheidung über dich ohne dich!
Wie du dein neues Gesundheitswissen abwägen und anwenden kannst
Folgende Situation: Deine Ärztin empfiehlt dir, am Mammografie-Screening für die Früherkennung von Brustkrebs teilzunehmen, aber du bist skeptisch. Als du die offizielle Broschüre zum Screening-Programm gelesen hast, entscheidest du dich erst einmal gegen die Teilnahme. Deine Ärztin ist darüber nicht begeistert.
Wie kannst du mit dieser Situation umgehen? Welche Argumente helfen dir, mit deiner Ärztin so zu reden, dass sie die Gründe für deine Entscheidung besser versteht? Und welche Fragen kannst du ihr stellen, damit du herausfindest, warum sie dir das Programm empfiehlt?
Wenn du dich auf eigene Faust informierst, hindert dich vielleicht eine Restunsicherheit daran, selbstbewusst die Entscheidungen zu begründen, die du aufgrund deiner eigenen Recherche für deine Gesundheit triffst. Die Unsicherheit, die du durch gute Gesundheitsinformationen bekämpfen möchtest, kann sich dann sogar noch verstärken. Besonders, wenn du das anschließend mit einer Fachfrau oder einem Fachmann besprichst.
Das erwartet dich hier
Bei Plan G – Gesundheit verstehen lernst du im Bereich Wissen verknüpfen Strategien kennen, mit denen du herausfinden kannst, ob und wie du eine allgemeine Gesundheitsinformation auf deine eigene Situation übertragenkannst. Du erfährst, wie du die Verlässlichkeit von Studienergebnisse abschätzen, wie du die Vor- und Nachteile einer Behandlung abwägen und wie du zu einer Entscheidung kommst und sie begründen kannst.
Du lernst das Konzept des Shared Decision Makings kennen: Keine Entscheidung über dich ohne dich. Und du erfährst, mit welchen Methoden sich Arzt-Patienten-Gespräche demokratischer gestalten lassen.
Beiträge zu diesen Themen bei Plan G – Gesundheit verstehen (wird fortlaufend ergänzt und verlinkt):
- Gesundheitskompetenz: Was ist das und was gehört dazu? – Aktuelle Diskussionen –
- Shared Decision Making: Was verbirgt sich hinter dem Konzept? – Wie weit sind wir in Deutschland? – Pilotprojekt zu Shared Decision Making im Krankenhaus (Teil 1 – Teil 2 – Teil 3)
- Leichter entscheiden: Was dir Entscheidungshilfen bringen – Was Decision Coaches leisten – Was Organisationen im Gesundheitswesen beitragen können – Gesundheitsinfos in Leichter Sprache – Sachliche Gesundheitsinformationen –
- Besser reden mit Arzt und Ärztin: Wie kannst du dich gut auf einen Arztbesuch vorbereiten? – Welche Kommunikationstechniken helfen – Wie eine Software helfen kann
- Was Gesundheitsentscheidungen schwierig macht: Warum sie oft so anstrengend sind – Was Verschwörungsideen anrichten (Rezension) – Wie gut entscheiden bei schlechter Evidenz? –
- Was Gesundheitsentscheidungen erleichtert: Wie dir der Beipackzettel von Medikamenten hilft – bei der Corona-Impfung – bei der Verhütung –
- Konkrete Entscheidungen im Alltag: Bei Lebensmitteln – Selbsttests bei Allergien? – Hautkrebs-Screening – Cranberry bei häufigen Blasenentzündungen? – Algen-Nasenspray als Corona-Schutz? – bei Kindern mit Neurodermitis –
- Training für bessere Entscheidungen: Online-Kurs „Gesundweiser“ für Jugendliche – Online-Kurs „Cochrane Evidence Essentials“
- Was medizinische Entscheidungen beeinflussen kann: Entgeltsystem im Krankenhaus (Rezension)
Was du davon hast
Wir können dir zwar nicht versprechen, dass dir deine eigenen Recherchen immer und sofort Entscheidungen über deine Gesundheit leichter machen. Aber wir zeigen dir, mit welchen Methoden du Schritt für Schritt mehr Sicherheit für deine eigenen Urteile gewinnst. So fällt es dir leichter, Studienergebnisse zu bewerten und zu beurteilen, ob die allgemeine Information zu deiner speziellen Situation passt.
Damit kannst du bei deinem nächsten Arztbesuch leichter die Rolle einnehmen, die in der modernen Medizin Patient*innen zugesprochen wird: Du wirst zum Partner oder zur Partnerin deiner Ärzt*innen und bist in der Lage, dich an Entscheidungen, die dich und deine Gesundheit betreffen, auf Augenhöhe zu beteiligen.