RiffReporter Jahresrückblick 2024: unsere Highlights „Made in & outside Riff“
Preise, Bücher, Podcasts & Co: Was wir RiffReporter:innen 2024 neben unseren Recherchen und Artikeln noch so geschafft haben.
Das ganze Jahr über schreiben, recherchieren, produzieren und fotografieren wir RiffReporter:innen fürs Riff. Aber nicht nur: Die meisten von uns arbeiten auch für andere Medien, schreiben Bücher, machen Radio oder halten Vorträge. Und wenn es richtig gut läuft, gewinnen wir für unsere Arbeit Preise.
Die jüngste „Good News“ erreichte uns kurz vor Weihnachten: Das „medium magazin“ hat unsere Tech-Spezialistin Eva Wolfangel zur „Wissenschaftsjournalistin des Jahres 2024“ gekürt. Die Begründung des Branchendiensts für ihre Wahl in die Top Ten der deutschen Journalist:innen: „Ob Cybersecurity, KI oder Virtual Reality – Eva Wolfangel leistet bei diesen Themen seit Jahren journalistische Pionierarbeit. In der “Zeit„ enthüllte sie 2024 eine massive Sicherheitslücke bei Bundeswehr und Regierung: Wer wann zu einem Videocall einlud, ließ sich öffentlich einsehen. Immer wieder deckt sie solche Schwächen in der digitalen Infrastruktur auf – mit wegweisenden Methoden und klarer Sprache.“ Bravo, Eva!
Weltreporterin Bettina Rühl, die seit vielen Jahren aus Kenia arbeitet, räumte 2024 gleich mehrere Preise ab: Den ersten – den Constructive World Award 2024 in der Kategorie Fundamental Survival – gewann sie zusammen mit der kenianischen Bäuerin Nancy Kemboi, die sie in ihrem WDR/DLF-Radiofeature „Die Erntemacher“ portraitierte. Die Auszeichnung der BurdaForward-Marke Focus Online zeichnet immer eine/n Medienschaffenden aus – samt der Person, über die berichtet wurde.
Bei den BIGSAS Journalist Awards, der „herausragende journalistische Beiträge zur differenzierten Berichterstattung über Afrika in deutschsprachigen Printmedien“ würdigt, belegte Bettina mit ihrem Riff-Artikel „Ed-Tech in Ghana: Mobiles Computerlabor und eine App erhöhen Chancengleichheit an Schulen“ den zweiten Platz. Der Artikel stellt ein ghanaisches Start-up vor, das eine Lösung für die digitale Kluft zwischen Dörfern und Städten in Ghana entwickelt hat: eine mobile Infrastruktur und eine App, die offline funktioniert. Er war Teil einer Serie über nachhaltige Entwicklungsziele und Tech-basierte Lösungen aus Afrika.
Den zweiten 2. Platz gewann RiffReporterin Ruona Meyer mit ihrem Text über ein Start-up, das im Senegal regionalen Babybrei herstellt und über WhatsApp erfolgreich vertreibt. Ruona arbeitet meist aus Nigeria und promoviert derzeit per Fernstudium an der De Montfort University im britischen Leicester über investigativen Journalismus.
Nominierungen, Bücher, Stipendien
Anne Preger war dieses Jahr zusammen mit dem restlichen Team von „Tatort Kunst“ für den deutschen Radiopreis nominiert, in der Kategorie Beste Reportage. Tatort Kunst ist ein erfolgreicher Podcast des Deutschlandfunks. Das Team deckt auf, worüber die Kunstwelt lieber nicht so gerne spricht – in den aktuellen Fällen geht es unter anderem um aktuelle Diebstähle chinesischer Kunst aus europäischen Museen oder verlorene Skripte von Franz Kafka.
Bücher schreiben wir im Riff auch – und „Die Salze der Erde: Was drei chemische Elemente mit Kolonialismus, Klima und Welternährung zu tun haben“ von Kerstin Hoppenhaus wurde 2024 vom NDR als „Sachbuch des Jahres“ ausgezeichnet. „Die ‚Salze der Erde‘ sind eine Humboldt’sche Entdeckungsreise“, hieß es in der Begründung der Jury. „Ohne Angst vor Komplexität breitet Kerstin Hoppenhaus die weltweiten Stoffströme mit fundiertem Wissen auseinander. Sie stellt Zusammenhänge her, von der kleinsten Zelle bis in die Weiten des Alls.“
Von der kleinen Zecke bis ins All führt wiederum das Familien-Buch „Stinker, Sauger, Schleimer – 22 großartige Gruseltiere“ von RiffReporterin Katja Trippel. Zusammen mit dem Illustrator Ole Häntzschel portraitierte sie darin nicht Bärchen, Kätzchen und andere süße Viecher, sondern Geier, Blutegel, Stadttauben oder eben weltraumerprobte Bärtierchen. Ihre Recherchen und Oles Infografiken über die Anti-Helden des Tierreichs beweisen: Auch eklig-gruselig-stinkig-schleimige Eigenschaften können faszinieren!
Vor allem letztere – das findet jedenfalls Susanne Wedlich, die schon immer gern über Schleim schrieb. 2024 hat sie nun mit Beate Kunst vom Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité eine von der Charité-Stiftung gefördertes „Science & Media Tandem“ ergattert und arbeitet derzeit an einer Ausstellung, die genau das behandelt: Körper-Schleime und Gefühle wie Ekel. 2025 wird sie eröffnen.
Unsere Wiener Kollegin Ruth Eisenreich ist für 2025 ebenfalls schon verplant. Sie hat eines der begehrten Otto-Brenner-Recherche-Stipendien erhalten und wird erforschen, wie oft österreichische Familiengerichte bei Paarkonflikten häusliche Gewalt „kleinreden“ und trotz entsprechender Vorwürfe entscheiden, dass das Kind beim mutmaßlich gewalttätigen Elternteil leben.
Heike Janssen sorgte 2024 dafür, dass gleich eine ganze Reihe Bücher erschien: Für und beim Journalismus-Weiterbildungs-Portal „Netzwerk Weitblick“ veröffentlichte sie Praxis-Handbücher zum freien Download „für Journalist:innen und alle, die es wissen wollen“. Darunter die Themen „Die grüne Industriegesellschaft“, „Recherche über Nachhaltigkeitsthemen“ oder „Klimakrise und Gesundheit“ (verfasst von RiffReporterin Katja Trippel).
Auf riffreporter.de gingen zwei neue Kolumnen an den Start. Silke Jäger setzt bei „Wie wir uns die Klimakrise erzählen“ auf die Macht der Geschichten. Darin kamen bislang vor: Superhelden, Weltuntergangs-Szenarien und sprechende Affen. Lesen Sie mal rein!
Marianne Falck schreibt in „Einfach besser Essen“ über alles, was mit Essen und Trinken zu tun hat – oder vielmehr mit besserem Essen und Trinken. Sie bietet alltagstaugliche Tipps und Hintergrundwissen für eine gesunde, nachhaltige Ernährung, leicht umsetzbare Rezepte und Ratschläge. Sie zeigt, wie kleine Schritte – selbst im hektischen Alltag – große Veränderungen bewirken.
Zu guter Letzt: Show können wir natürlich auch! Auf der Bühne, im TV, als Podcast-Gäste. Sandra Weiss etwa, unsere Lateinamerika-Korrespondentin, diskutierte umrahmt von Latino-Beats beim Multimedia-Event „Pluriversum“ mit prominenten Gästen aus der ganzen Welt: über die Rechte der Natur, ein gutes Leben für alle und Postwachstum. Im Frühjahr 2025 tourt sie mit ihrem Co-Host, dem ecuadorianischen Ökonom Alberto Acosta, durch Deutschland, vielleicht ja auch in Ihrer Nähe.
Peter Spork hielt in Deutschland und der Schweiz Vorträge über seine Lieblings-Themen: neue Erkenntnisse aus Epigenetik und Schlaf-Forschung bei Kids wie Erwachsenen. Und er erklärte bei ARD-Alpha, warum er überzeugt ist, dass individuelle Gesundheitsvorsorge in naher Zukunft viele Krankheiten schon im Vorfeld verhindert können. Außerdem war er Podcast-Gast beim Marthon-Fitness-Coach Mark Maslov. Peters Message dort: Achtung, Achtung: Schlafmangel fördert Muskelabbau, lässt Dich schneller altern und kann dumm, hungrig und dick machen.
In diesem Sinne: Feiern Sie ein schönes Silvesterfest – und schlafen Sie sich danach gut aus!