Gebrauchtes E-Bike gesucht!

Eine Kolumne von Andrea Reidl

vom Recherche-Kollektiv Busy Streets:
3 Minuten
Das Lastenrad mit den 20 Zoll-Laufrädern hat am Lenker einen Korb und einen verlängerten Heckgepäckträger. Dort kann eine zweite Person bequem mitfahren

Busy Streets – Auf neuen Wegen in die Stadt der Zukunft

Wir haben unser Auto verkauft. Vor etwas über einem Jahr. Seitdem fehlt etwas. Nicht etwa der Wagen, sondern eher mehr Fahrrad. Für unsere mobile Freiheit wünsche ich mir ein E-Lastenrad. Damit will ich all das transportieren, für das ich sonst noch ein Auto leihe. Außerdem bin ich im Alltag auch gerne mal faul, wenn das drumherum anstrengend ist. Weil so ein Rad jedoch ziemlich teuer ist, würde ich es gerne gebraucht kaufen. Meine Freunde sind skeptisch.

„Du weißt nicht wie der Vorbesitzer mit dem Rad umgegangen ist, was mit Motor oder Akku los ist“, mahnen sie. Ich kenne die Argumente. Ein E-Bike gebraucht zu kaufen, ist ähnlich heikel, wie der Kauf eines gebrauchten Carbonrads. Da fallen die Schäden auch erst auf, wenn der Rahmen während der Abfahrt kurz knackt und dann bricht.

„Das klingt nach Prä-Einkaufs-Depression“

Aber muss ich tatsächlich ein Neurad kaufen, weil Akku und Motor schlappmachen könnten? Mein Traum-Lastenrad kostet 5000 Euro, sogar etwas mehr. Was, wenn mir die neue Batterie nach kurzer Zeit aus den Händen rutscht? Lasse ich so ein teures Rad überhaupt allein auf der Straße stehen oder nachts vor der Haustür? Wahrscheinlich nicht. Eher stelle ich es neben mein Bett. Natürlich ohne Akku. Der könnte sich selbst entzünden, schlimmstenfalls explodieren. Also muss ich ihn im Schuppen deponieren, in einem beheizbaren Schrank, schließlich wird es ihm im Winter sonst dort zu kalt …. was so ein Schrank wohl kostet? Mir wird übel.

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