COP16 Welt-Biodiversitätsgipfel in Kolumbien
Zwei Jahre nach der Verabschiedung des Weltnaturabkommens von Montreal ziehen die Staaten der Erde Bilanz
Sind die Staaten auf dem richtigen Weg, um wie versprochen das Artensterben und die Vernichtung der Ökosysteme bis 2030 zu stoppen? Wie wollen die Staaten ihre Meere, Wälder und Moore besser schützen? Und wie den natürlichen Reichtum des Planeten gerecht zwischen den reichen Industriestaaten und den Ländern des globalen Südens aufteilen? Über diese Fragen beraten Delegationen aus mehr als 190 Staaten bei der internationalen Biodiversitätskonferenz COP16 in Cali in Kolumbien.
COP16 „Frieden mit der Natur“
Gastgeberland Kolumbien ist eines der artenreichsten Länder der Welt, aber gleichzeitig der Ort, wo zuletzt die meisten Umweltschützerïnnen ermordet wurden – überwiegend Indigene. In Cali wird es vor allem um die Umsetzung von Zielen gehen, die in Montreal gesetzt wurden. Das wichtigste: das 30×30 Ziel.
Bis 2030 sollen 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen geschützt sein. Für einen effektiven Naturschutz müssen auf der COP16 die Rechte indigener Völker und die Rechte der Natur diskutiert werden.
Warum? Das lesen Sie hier bei RiffReporter.
Rechte der Natur Ein neuer juristischer Ansatz
Was geschieht, wenn die Natur vor Gericht ziehen kann?
Auf der COP16 soll das Konzept der Rechte der Natur zunehmend in den Vordergrund gerückt werden. Es gesteht Ökosystemen Personenrechte zu, die durch Indigene, Bürgerinitiativen und/oder Wissenschaftlerïnnen eingeklagt werden können.
Hat die Natur Personenrechte lässt sie sich besser und umfassender schützen als mit bestehenden Umweltgesetzen. Denn Umweltgesetze verhindern die Ausbeutung der Ressourcen nicht, sondern legitimieren sie. Mit Personenrechten ist ein Fluss mehr als ein Gewässer mit zulässigen Grenzwerten. Er ist Teil eines Ökosystems, das mit anderen Elementen verbunden ist. Auf RiffReporter lesen Sie wie Umweltschützer im globalen Süden, aber auch in Europa, wichtige Erfolge mit dieser Rechtsfigur erzielen.
Für Sie berichten die RiffReporterïnnen:
- Thomas Krumenacker analysiert seit Jahren über Biodiversitäts- und Klimagipfel.
- Ulrike Prinz berichtet über die Rechte der Indigenen auf den COPs und hat einen erfolgreichen Prozess zu den Rechten der Natur in Europa verfolgt.
- Christian Schwägerl berichtet über die Bedeutung der COP16,
- Sandra Weiss verfolgt das Thema Rechte der Natur seit Jahren vor allem im Ursprungsland dieser Rechte: Ecuador.
- Hildegard Willer hat mit Indigenen in Peru gesprochen, die diese Rechte der Natur einfordern, und mit Anwälten.
- Katharina Wojczenko berichtet aus Kolumbien über den kolumbianischen „Ökopräsidenten“ Gustavo Petro und die COP16.