Das große RiffReporter-Dossier zur Chronobiologie: Leben mit der Zeit
Der RiffReporter-Schwerpunkt über die Wissenschaft von inneren Uhren und biologischen Kalendern. Vier ausführliche Kapitel erklären, wie Lebewesen die Zeit messen und warum intakte biologische Rhythmen so gesund sind.
Teil 1: Wie die Biologie auf die Zeit kam, Teil 2: Das Leben ist getaktet, Teil 3: Warum es innere Uhren gibt, Teil 4: Wie biologische Uhren gebaut sind. Vom Autor der Bücher „Wake up!“ und „Das Uhrwerk der Natur“.
Leben ist Rhythmus. Leben ist Musik. Die Erde ist durchdrungen vom Lauf der Gestirne, der die Zeit in Jahre, Monate und Tage teilt. Seine Takte vorauszuahnen, ist für Organismen ein unschätzbarer Vorteil, so dass fast jedes Wesen sein physiologisches Geschehen einem zyklischen Muster unterwirft. Es hilft, bei Sonnenaufgang schon aktiv zu sein oder vor dem ersten Frost in Winterschlaf zu fallen. Und natürlich folgt auch der Mensch unbewusst den Rhythmen seiner unzähligen inneren Uhren, die allesamt verbunden sind zu einem hochkomplexen Räderwerk des Zeitgefühls.
Chronobiolog*innen erkunden, wie, wo und warum das Uhrwerk der Natur so tickt wie es tickt. Ihre lawinenartig angewachsenen Erkenntnisse begreifen, heißt sein Leben ändern: zu bestimmten Zeiten bewusst das Tageslicht suchen, es in anderen Momenten vielleicht meiden, mit Jetlags umgehen lernen, seine Neigung zum Langschläfer verstehen und ihr sinnvoll nachgeben oder Kindern den Schulalltag erleichtern. Selbst die Medizin profitiert: Neue Therapien entstehen, die den Faktor Zeit einbeziehen. Wichtige Krankheiten werden als Störungen des chronobiologischen Systems gedeutet.
Das Thema Chronobiologie bei Erbe&Umwelt
In meiner RiffReporter-Koralle Erbe&Umwelt beschäftige ich mich immer wieder mit der Chronobiologie. Es geht in den Artikeln, Interviews und Videos um einen späteren Schulbeginn für Jugendliche, die Abschaffung der Sommerzeit, den Unterschied zwischen so genannten Chronotypen, also den Eulen und Lerchen unter uns Menschen, oder um die Messung der individuellen inneren Uhrzeit für wichtige biomedizinische Zwecke.
Es wird also höchste Zeit für eine ausführliche Einführung ins Thema. Verteilt auf vier lange Kapitel fasse ich die enorme Vielschichtigkeit des Lebens mit der Zeit zusammen – vom Einzeller bis zum Menschen, vom Sekundenbruchteil einer Nervenerregung bis zur Jahrzehnte taktenden Lebensuhr. Viel Spaß beim Schmökern.
Teil 1. Wie die Biologie auf die Zeit kam: Über das Leben mutiger Proband*innen im Andechser Bunker, menschliche Temperaturschwankungen, eine Pflanze, die sich auch ohne Sonne wendet, die Blumenuhr und den Vogelkalender sowie die Geburtsstunde der Chronobiologie.
Teil 2. Das Leben ist getaktet: Über die Musik der Körper-Rhythmen, das menschliche 90-Minuten-Hoch, Tages- und Jahreszyklen, das Rätsel um die Monduhren, Zikaden, die mit Primzahlen rechnen, und die Lebensuhr.
Teil 3, Warum es innere Uhren gibt:Warum gutes Timing belohnt wird, wieso Fledermäuse in der Dämmerung jagen, wie Eidechsen im hohen Norden überleben sowie Monarchfalter navigieren, und warum Kinder am liebsten nachts zur Welt kommen.
Teil 4. Wie biologische Uhren gebaut sind:Über den Dirigenten hinter den Augen, das clock-Gen, ein Pendel in den Genen, den Einfluss des Lichts, periphere Uhren, den Mittagsschlaf und den biologischen Kalender.