RiffReporter Spezial Schutz der Meere
Ob Ernährung, Rohstoffe, Klimaschutz oder Energiegewinnung: unsere Meere werden für unsere Zukunft immer wichtiger. In der Öffentlichkeit aber spielt das bisher kaum eine Rolle. Das wollen wir ändern.
Das Meer liefert uns wichtige Energie. Nicht nur unseren Stromnetzen – die Energiewende baut zu großen Teilen auf Offshore-Windparks im Meer – sondern auch uns selbst: zehn Millionen Menschen machen jedes Jahr an den deutschen Küsten Urlaub und laden „ihre Akkus“ dort auf. Zudem liefern uns Muscheln, Fische, Schalentiere und Algen aus den Meeren wichtige Proteine, Nährstoffe und auch Medikamente. Gleichzeitig könnte das Meer zum Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel werden. Damit jedoch all diese positive Energie der Meere erhalten bleibt, benötigen sie Schutz. Denn Klimawandel, Überdüngung und Überfischung setzen den Ökosystemen hinter unseren Küsten extrem zu.
![Schwanzflosse eines Buckelwals, unter Wasser fotografiert](https://riff.media/images/schwanzflosse-buckelwal-meer.jpg?w=2000&s=ef2142c0a1264dd05558204812f95d2d&n_w=3840&n_q=75)
Lösungen Gesunde Meere
Klimawandel, Überfischung & Co: Wie andere Länder ihre Meere schützen
Das Mittelmeer warm wie nie, das Great Barrier Reef bleich wie nie, die weltweiten Fischbestände bedroht wie nie – die Hiobsbotschaften über unsere Meere und Ozeane reißen nicht ab. Und doch gibt es sie: die guten Nachrichten über wachsende Fischpopulationen und Seegraswiesen, über sauberes Wasser und saubere Strände.
Hier erzählen wir von Menschen, die einen Unterschied machen, und Projekten, die einen Weg aufzeigen, wie die Meere wieder gesünder, vielfältiger und ertragreicher werden können.
Hintergrund Seegras
Seegras: Die gute Nachricht in schlechten Zeiten
Stirbt ein Wald oder soll er abgeholzt werden, dann findet das vor unser aller Augen statt: es wird berichtet, es wird demonstriert, es wird diskutiert. Stirbt aber eine Seegraswiese, bekommen das allenfalls Experten mit. Dabei sind diese Ökosysteme im Meer für uns wichtiger denn je. Denn Seegras bindet nicht nur Kohlenstoff, es kann auch Küsten schützen und bietet einen wertvollen Lebensraum für Fische und andere Meeresbewohner.
Hintergrund Wattenmeer
Das einzigartige Ökosystem vor unserer Haustür
Das Wattenmeer ist nichts für die Liebe auf den ersten Blick. Braun, schlammig und scheinbar öd enttäuscht es viele Touristen, wenn sie das erste Mal bei Ebbe einen Blick hinter den Deich werfen und sich zum Baden in die Fluten stürzen wollen.
Wer sich aber über die harten Sandwatten am Ufer hinauswagt, wer zu den Prielen läuft und auch einen Fuß in die ganz feinen Sedimentpartikeln setzt, die sich mit viel Wasser zu einem glibberigen bis zähen Brei zusammentun, wer das tiefe Glucksen hört, wenn der Fuß wieder herausgezogen wird, der erfährt bald das Besondere dieses Ökosystems.
Denn der „braune Matsch“ bildet einen riesigen Futtertrog für unzählige Lebewesen. Insgesamt wird geschätzt, dass das Wattenmeer mit seinen verschiedenen Lebensräume vom Watt über die Salzmarschen, Dünen und Seegraswiesen Heimat für bis zu 10.000 Arten ist. Doch diese Heimat ist in Gefahr.
Meerespolitik Wie sieht eine nachhaltige Nutzung aus?
Das Meer ist in unserer Vorstellung noch immer unendlich weit und frei. Tatsächlich aber hat längst ein Kampf um die Flächen und die Ressourcen begonnen. Der kommt nun langsam auch im Berliner Politikalltag an:
Offshore-Windenergie, Fischereizonen, Naturschutz, unterirdische Kohlendioxid-Speicherung - alles soll seinen Platz finden. Plötzlich wird es eng auf Nord- und Ostsee. Und nicht nur dort.